Ein Gefühl wie daheim
Serie erfolgreich integriert. Ohne gastronomische Kenntnisse kaufte die Pakistanerin Fary Farkhanda Mohammad eine Pizzeria in Gars am Kamp. Und machte sie zu einem erfolgreichen „Wohnzimmer“ für ihre treuen Stammkunden.
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Ich hatte nur zwei Möglichkeiten: entweder aufgeben, oder meine ganze Passion, meinen ganzen Mut zusammennehmen, alles was ich habe zu geben und die Pizzeria zu einem Erfolg zu machen“, sagt Fary Farkhanda Mohammad – von ihren Gästen liebevoll „Fary“ – genannt und rückt sich ihren Sari zurecht. Als sie vor 13 Jahren die Pizzeria am Hauptplatz in Gars am Kamp kaufte, hatte sie keinerlei gastronomische Kenntnisse. „Ich hatte absolut keinen Tau, wie man Pizza oder Kebab macht. Die erste Zeit war katastrophal“, erinnert sich Fary, die nach der Hochzeit zu ihrem Mann nach Niederösterreich kam. Zunächst lernte sie Deutsch und arbeitete als Zimmermädchen und Reinigungskraft bei verschiedenen Firmen. 2013 bot sich die Gelegenheit, eine frei werdende Pizzeria am Garser Hauptplatz zu übernehmen. „Die Leute haben gesagt: Die Frau ist ,deppat‘ und binnen zwei Wochen pleite“, erzählt die herzliche 50-Jährige und meint stolz: „Aber ich habe es geschafft, dank der tollen Hilfe und Unterstützung meiner treuen Stammgäste – die mehr Freunde und Familie als Kunden sind.“
„Es gibt genug Ausbildungsmöglichkeiten“
Die ersten Kochversuche waren von mäßigem Erfolg gekrönt. Aber die gebürtige Pakistanerin blieb am Ball, hat an den Rezepturen sowie Teigen getüftelt und ihre Gäste verkosten lassen, bis diese die Speisen als „perfekt“ erachtet haben. Heute bietet sie köstliche Pizzen, Kebab, Salate und auch typische Gerichte aus ihrer Heimat an. „Die Teigtaschen, die ich seit Mai auf der Speisekarte habe, sind im Moment das beliebteste Gericht“, sagt Fary und legt in der kleinen Küche die Zutaten dafür bereit. „Ich bin ein Einfraubetrieb und wenn es mal stressig ist und etwas länger dauert, haben meine Gäste dafür Verständnis. Denn mein Lokal ist für viele zum Wohnzimmer geworden.“
Von den Möglichkeiten in Österreich zeigt sich Fary begeistert. „Es ist unglaublich, was man hier alles erreichen kann, wenn man die Sprache kann. Aber es gibt für jeden genügend Ausbildungsmöglichkeiten.“