BIL 2023 Stift Lilienfeld
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Inspiration für die richtige Berufswahl

Angreifen. Spüren. Riechen. Ausprobieren. Berufsinformationsmessen helfen jungen Menschen dabei, den richtigen Beruf zu finden. Das zeigen Erfolgsgeschichten wie die „Berufsinformationsmesse und Lehrstellenbörse“ Lilienfeld und die „Ausbildung & Beruf Krems“. Die WKNÖ ist hier aktive Triebfeder

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Aktualisiert am 14.09.2024

Der Mensch zählt, jedes Zahnrad ist wichtig für das Unternehmen“, sagt Willibald Gruber, Geschäftsführer der Lux Bau GmbH (www.luxbau.at) bestimmt, und unterzieht die Dachstuhlkonstruktion an seinem Stand einem letzten kritischen Blick. Das Hainfelder Bauunternehmen ist eines von insgesamt 72 Ausstellern, welche die Chance genutzt haben, bei der „Berufsinformationsmesse und Lehrstellenbörse“ – kurz BIL – im Stift Lilienfeld direkt mit jungen Menschen und ihren Eltern in Kontakt zu treten und ihre Leistungen, Tätigkeiten sowie Beschäftigungsangebote zu präsentieren. 
Neben den Informationen zu Lehrberufen, Schnupper- und offenen Lehrstellen gab es erstmals eine Aktivwerkstätte, wo Handwerksbetriebe ihre Berufe vorstellen und zum Ausprobieren und Mitmachen einladen konnten.

Die Lehrlinge sind unsere Zukunft.

Am Stand von Lux Bau wurde gemauert und direkt auf einer Dachstuhlkonstruktion geschraubt. „Lehrlinge sind unsere Zukunft – wir bilden qualifizierte Fachkräfte aus, die zum Ende der Ausbildung bereits gut ins Team integriert sind. Das erhöht die Identifikation mit dem Unternehmen enorm“, weiß Gruber. Derzeit machen beim Hainfelder Unternehmen 14 Lehrlinge eine Lehre. „Wir bilden in den Berufen Maurer, Zimmerer, Schalungsbauer sowie bautechnische Assistenten aus und bieten als einer von wenigen Betriebe im Umkreis die Möglichkeit zur Doppellehre Maurer und Zimmerer.“  

Aus der Region für die Region

Lux Bau ist schon seit zehn Jahren Teil der BIL. Das Fazit fällt auch heuer wieder positiv aus: „Wir haben viele Erstkontakte knüpfen können. Heuer ist uns aufgefallen, dass besonders viele junge Menschen mit Potenzial unseren Stand besucht haben.“ 

Das erste Mal mit dabei war Detlef Gravogl, Bodenlegermeister aus Hohenberg (www.detlefgravogl.at). „Nachdem ich heuer erstmals einen Lehrling aufgenommen habe, wollte ich ausloten, was es an potenziellen Nachwuchskräften so gibt“, erklärt der Unternehmer, der vor 20 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat. „Es hat sich gezeigt, dass viele Besucher gar nicht wussten, dass es den Beruf des Bodenlegers überhaupt gibt, was wir genau machen und wie vielseitig und abwechslungsreich die Tätigkeit ist“, sagt Gravogl und fügt schmunzelnd hinzu: „Ich war gewissermaßen auf Aufklärungsmission.“

Um den jungen Menschen den Beruf möglichst schmackhaft zu machen, hat Gravogl „die Gustostückerl“ aufgefahren. „Wir haben Linoleum verschweißt und Musterplatten aus verschiedenen Belägen gefertigt“, erzählt Gravogl, der auch im nächsten Jahr wieder Teil der BIL sein und seine Aufklärungsmission fortführen möchte.  

Regionale Berufsinformationsmessen bringen Unternehmen, Schüler, Eltern und Lehrer einer Region direkt zusammen. Das sorgt dafür, dass die jungen Menschen und somit die Wertschöpfung in der Region bleiben. Die Wirtschaftskammer unterstützt die regionalen Initiativen mit einem eigenen Team vor Ort, das über die Möglichkeiten der Lehre informiert.


„Ausbildung & Beruf“ Krems

Ortswechsel. Vom Stift Lilienfeld geht es ins IMC nach Krems – zur Berufsinformationsmesse „Ausbildung & Beruf“, die heuer erstmals stattfand. 70 Aussteller, 24 Schulklassen und mehr als 1.000 Teilnehmer:innen sind eine beeindruckende Bilanz für die 1. Ausgabe. „Wir sind hier, damit unsere Schüler sehen, wie viele Angebote es auch für sie gibt“, sagt Thomas Schier, Lehrer an der ASO Krems und ergänzt: „Es hat mich positiv überrascht, dass so viele Unternehmen und Institutionen eine Sonne für Menschen mit besonderen Bedürfnissen haben.“ 
Die Schüler konnten sich gut orientieren, einige fanden auch Plätze zum Schnuppern. „Es war sehr cool, spannend und interessant. Besonders gefallen hat es mir, zu erfahren, wo ich als Sonderschüler eine Chance habe“, erzählt Schüler Ali A. 

Besonders gefallen hat es mir, zu erfahren, wo ich als Sonderschüler eine Chance habe.

Kontakte knüpfen und nutzen

Einer der 70 Aussteller war der erfolgreiche Kremser Gastronom Otto Raimitz (www.raimitz.at), der mit dem Motto: „Sechs Spiele, 250 Spieler – Einfacher geht‘s nur bei Monopoly“ um die Fachkräfte der Zukunft warb. „Wir sind dabei, um den jungen Leuten unsere Betriebe näher zu bringen und Kontakte zu nutzen“, erklärt Raimitz. Sämtliche Gespräche am Stand haben seine Lehrlinge geführt. „Bei uns bekommst du für deine Lehrzeit Bus-bzw. Zugticket oder Tankkarte, es gibt kostenlose Verpflegung während der Arbeitszeit, Teamevents, Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung und bei Bedarf auch Unterkünfte“, erklärt eine junge Frau. Die Argumente haben überzeugt. „Vier junge Menschen wollen eine Lehre bei uns beginnen, eine Frau hat schon im Marktspiel in Krems angefangen“, resümiert Raimitz und betont: „Es war eine super Veranstaltung. Endlich werden den jungen Menschen im Bezirk die verschiedensten Berufsmöglichkeiten vorgestellt. Die Betriebe haben sich großartig präsentiert. Wir freuen uns auf eine zweite Auflage im nächsten Jahr."