NÖ rockt EuroSkills
Fünf Medaillen in vier Bewerben: Team NÖ holte Edelmetall bei den Elektrotechnikern, den Hochbauern, den Kfz-Mechanikern und im Beruf IT- und Netzwerkadministration
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Pures Glücksgefühl“, sagt Timon Schwarz grinsend – mit Blick auf die Silberne, die neben ihm auf dem Tisch liegt. „Aber fast noch schöner als der Moment der Siegerehrung war das Gefühl ein paar Tage später, als ich Zuhause zur Ruhe gekommen bin. Beim Reflektieren der letzten Woche sind mir fast die Tränen gekommen. Die Medaille war in diesem Moment aber nebensächlich, viel wichtiger waren mir die geschlossenen Freundschaften und die Ehre, sich mit so vielen unfassbar talentierten Fachkräften messen zu dürfen“, erzählt der Parbasdorfer, der in Danzig (Polen) gemeinsam mit dem Wolkersdorfer Paul Hilscher Silber im Teambewerb IT- und Netzwerkadministration geholt hat. „Der Start in den Bewerb war ziemlich turbulent“, erinnert sich Hilscher. „Die Arbeits-
umgebung war anders als erwartet und es traten Fehler auf, die wir so noch nie gesehen haben. Allerdings haben wir uns davon nicht lange unterkriegen lassen.“ „Genau“, bestätigt auch Schwarz und fügt hinzu: „Und abgerechnet wird bekanntlich am Schluss.“
Rot-Weiß-Roter Medaillenregen
Die Stimmung bei der Siegerehrung der EuroSkills 2023 im Polsat Stadion war atemberaubend. Alle 32 teilnehmenden Länder feierten ihre Top-Fachkräfte mit Jubel und wehenden Fahnen. Am häufigsten Grund zur Freude hatte das Team Österreich, das sich mit 18 Medaillen und neun Medallions for Excellence, die für außergewöhnliche Leistungen nach den Podestplätzen vergeben werden, zur erfolgreichsten Nation dieser Berufseuropameisterschaften kürte.
„Diese Leistungen sind der beste Beweis, die Lehre bringt’s! Die beste Werbung für die duale Ausbildung. Man sieht bei Wettbewerben wie diesen, welche hervorragende Qualität in der heimischen Aus- und Weiterbildung unserer Fachkräfte und in den heimischen Ausbildungsbetrieben steckt“, zeigt sich Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ, beim Empfang der NÖ Medaillengewinner in Feuersbrunn begeistert.
Man sieht bei Wettbewerben wie diesen, welche hervorragende Qualität in der Aus- und Weiterbildung unserer Fachkräfte und in den heimischen Ausbildungsbetrieben steckt.
Wolfang Ecker
Präsident der Wirtschaftskammer NÖ
Silber in Elektrotechnik
Mit seinen Leistungen zum Vizeeuropameister gekürt hat sich auch Florian Steffek, Elektrotechniker bei der Gottwald GmbH. „Ich muss erstmal die Eindrücke des Wettbewerbs verarbeiten und wirklich realisieren, was ich da geschafft habe“, sagt der Melker. „Eine Medaille bei den EuroSkills ist ein großartiges Gefühl und ein großartiger Lohn für die harte Vorbereitung und die Hartnäckigkeit beim Training“, versucht Steffek seine Emotionen in Worte zu fassen. Beim Wettbewerb in Danzig lief für Steffek „das Meiste nach Plan. Es schlichen sich zwar ein paar Fehler ein, die konnte ich aber rasch beheben.“ Die Aufgabenstellung war komplex – es galt, eine elektrische Anlage zu installieren, zu verkabeln und zu programmieren sowie zu überprüfen und Messungen durchzuführen.
Silber bei den Kfz-Technikern
Über Silber darf sich auch Kfz-Techniker Elias Krißmer freuen. „Ich habe mir eigentlich keine großen Chancen ausgerechnet und bin ganz ohne Druck und Erwartungen in den Bewerb gegangen“, erzählt er und erklärt: „Das Probetraining kurz vor Beginn der EuroSkills in Deutschland lief, sagen wir, bescheiden.“ (Lacht). Umso schöner und überwältigender war es dann, als der gebürtige Tiroler, Motorsportmechaniker bei der Stohl Group in Groß-Enzersdorf, bei der Siegerehrung seinen Namen gehört hat. „Ein super Gefühl. Aber als ich dann gesehen habe, dass mir auf Gold nur ein Punkt gefehlt hat, hab‘ ich mich auch ein klein wenig geärgert“, meint er und grinst. Die Medaille schenkt er seiner Freundin – als kleines Dankeschön. „Sie hat einen großen Anteil daran, dass ich diese grandiose Erfahrung machen durfte.“
Bronze im Hochbau
„Einen Ehrenplatz bekommt sie auf jeden Fall, meine Bronzene“, meint Joachim Nimpf und strahlt. Wo genau hat der Merzensteiner, Hochbauer bei Jägerbau Pöggstall, noch nicht entschieden. Zunächst genießt er das Gefühl und die Eindrücke einer „genialen Zeit. Die Erfahrungen, die Kontakte, die Freundschaften, die unglaubliche Atmosphäre – das ist etwas, das kann dir keiner mehr nehmen“, sagt Nimpf bestimmt. Und mit einer Medaille in die Heimat zurückzukommen, „ein perfekter Abschluss.“ Es war vor allem der Zeitfaktor, der Nimpf und seinen Konkurrenten am meisten zu schaffen machte. „Du musst alles ausblenden, fokussiert, stressresistent sein und dich nur auf dich und dein Bauwerk konzentrieren“, resümiert Nimpf und meint: „Aber das haben wir vom Team Österreich ziemlich gut hinbekommen.“
