Ein Blick über die Grenzen
Von 7. bis 10. September ging die BOLD Unconference in ganz Österreich über die Bühne. Dialog Sessions und Netzwerken stand für die internationalen BOLD Minds, darunter auch Lukas Fürst aus Melk, am Programm.
Lesedauer: 2 Minuten
Vier Tage lang tourte die BOLD Unconference durch Österreich. 50 BOLD Minds (auf Deutsch „mutige Köpfe“) aus unterschiedlichsten Ländern und Branchen kamen zusammen, um sich auszutauschen. Einen Tag verbrachten die BOLD Minds im Stift Melk in Niederösterreich, wo sie auf innovative NÖ Unternehmer:innen trafen.
Zum Hintergrund: Die BOLD Community ist eine Initiative der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die ein globales Netzwerk von visionären Pionier:innen zur Förderung von Innovation und Zusammenarbeit spinnt. Die BOLD Unconference war nun der offizielle Start für die Community in Österreich. Jede Location hatte einen eigenen Themenschwerpunkt, der in Dialog Sessions behandelt wurde. Im idyllischen Melker Stiftsgarten debattierten und philosophierten 20 NÖ Unternehmer:innen mit den BOLD Minds über die Themen Digitalisierung und Achtsamkeit.
Einen der Workshops leitete Azis Sadikovic, international tätiger Dirigent und Gründer des Startups „ClassiXX@NOW“ aus Wien. So wie er sein Orchester dirigiert und leitet, funktioniert auch ein Unternehmen. „Ich kann nicht jedes Instrument selbst lernen und spielen, aber ich muss wissen, wie es klingen soll. Man muss auf jede Stimme eingehen“, betonte Sadikovic.
Einer seiner Zuhörer war Lukas Fürst aus Melk. Er ist Geschäftsführer der Fürst Möbel GmbH mit Sitz in Golling an der Erlauf – und seit der BOLD Unconference Mitglied in der Community. Die Einladung, Mitglied zu werden, nahm er mit Begeisterung an. „Ich habe vor Jahren ein Auslandssemester in Indonesien gemacht. Das hat mein Leben sehr positiv beeinflusst. Einfach dieser Blick über die Grenzen. Und genau den holt man sich über die BOLD Community ins Land hinein. Das finde ich so toll daran.“
Visionäre Idee: Transformation von altem Fabriksgebäude
Vom Kick Off-Event zeigte er sich in Melk begeistert: „Die Menschen, mit denen man sich austauscht, das ist unglaublich. Am Nachmittag erzählt dir ein Startup-Founder von seinen Erfahrungen in Kenia. Am Abend sitzt man beim Essen und unterhält sich mit dem Verantwortlichen für Raumfahrt von Schweden.“
Digitalisierung und Achtsamkeit sind aber auch in der Tischlerei Fürst ein Thema. Denn dort trifft Tradition auf Moderne. 1875 gegründet, feiert das Familienunternehmen bald sein 150-jähriges Bestehen. Lukas Fürst hat bereits in fünfter Generation die Zügel in der Hand.
Bis 2008 befand sich der Firmenstandort in Melk. Dort, im alten Fabriksgebäude, ist jetzt die Tischlerei Melk Kulturwerkstatt beheimatet. Lukas Fürst plant nun eine Transformation der alten Tischlerei. „Die Bausubstanz ist nicht mehr die Beste. 2021 haben wir begonnen zu überlegen, was wir damit machen wollen“, erzählt der 32-Jährige. Konkretes kann er noch nicht berichten, nur so viel: Ein Neubau ist geplant. Das Gebäude soll nachhaltig, klimafit, für die Menschen und für die Zukunft sein. Es soll in die Stadt Melk passen, erhaltenswert sein und Sinn stiften. „Ich spüre das, dass das mein Herzensprojekt ist, das ich in die Welt bringen will. Wir wollen einen urbanen Impuls im ländlichen Raum schaffen und unter anderem Themen wie Co-Working, Co-Workation und Community-Building angehen.“
Mit den BOLD Minds, die er gerade kennengelernt hat, will Fürst auf jeden Fall in Kontakt bleiben, um sich weitere Impulse für sein Unternehmen zu holen.