Den Schwung von Weihnachten mitnehmen
Gute Bedingungen in den Weihnachtsferien sorgten für volle Pisten in Niederösterreichs Skigebieten. Für die Semesterferien sind Touristiker, Seilbahner und Sportartikelhändler optimistisch.
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Am 24. Dezember haben wir noch stundenlang Schnee geschaufelt. Und tags darauf ist die weiße Pracht dann von selbst geschmolzen“, erzählt „JoSchi“ – Johannes Putz – lachend. Der Hotelier, Gastronom und Sportartikelhändler steht auf der Terrasse eines seiner Betriebe – dem Sporthaus auf 1.500 Metern inmitten des Hochkar-Skigebietes – und blickt nicht nur auf seinen Hausberg, sondern auch auf einen guten Start in die Wintersaison zurück.
„Wir haben heuer aufgrund der guten Schneelage schon am 1. Dezember aufgesperrt. Die Zeit vor Weihnachten war etwas zäh, das Wetter schlecht, aber die Zeit ab 27. Dezember bis zum Ende der Ferien hat den bescheidenen Start wettgemacht.“
Eintritte auf Vor-Corona-Niveau
Die ecoplus Alpin GmbH registrierte an ihren fünf Standorten – Annaberger Lifte, Erlebnisalm Mönichkirchen, Hochkar Bergbahnen, Ötscherlifte und Wexl Arena – von 24. Dezember 2023 bis 6. Jänner 2024 rund 99.000 Eintritte, ebenso viele wie vor vier Jahren. „Wir haben in den Weihnachtsferien mehr als 100.000 Besuche verzeichnet. Damit liegen wir im Bereich von 2019/2020, unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie“, zieht Geschäftsführer Markus Redl positive Bilanz. Am Hochkar wurden am 5. Jänner 4.946 Gäste verzeichnet – der höchste Wert seit sieben Jahren. Auch am 28. und 29. Dezember 2023 wurden dort mehr als 4.000 Besuche gezählt. Doch nicht nur für die großen, höher gelegenen Skigebiete verlief der Start in den Winter positiv. „Auch für die niedrig gelegenen Schleppliftgebiete waren die Bedingungen bis Weihnachten großteils ideal – ehe das Tauwetter einsetzte und das Geschäft für Lifte ohne Beschneiungsmöglichkeiten dämpfte“, berichtet Michael Reichl, Sprecher der NÖ Seilbahnen, und ergänzt: „Die kalten Temperaturen und die Aussicht auf Neuschnee lassen aber alle Betriebe auf gute Semesterferien hoffen.“
Buchungslage vielversprechend
Dies bestätigt auch Johannes Putz. „Buchungslage und Anfragen für die Semesterferien sind sehr gut. Der Februar ist ohnehin unser stärkster Monat.“ Derzeit sei es unter der Woche, trotz super Bedingungen, ruhiger geworden, skizziert Putz, der seine Skischule mit einem engagierten Team zu einem gesamtheitlichen Service am Berg ausgebaut hat. Zur JoSchi-Familie gehören neben der Skischule, mit der alles begann, ein Vier-Sterne-Hotel, ein Almgasthof, vier Gastronomiebetriebe am Berg, die Schlosstaverne in Lunz am See, ein Sportshop und Skiverleih.
„Die Gäste kehren nach wie vor gerne in den Hütten ein, konsumieren auch. Wenngleich ich im Hotel schon bemerke, dass manche etwas mehr aufs Börserl schauen. Aber auch in Gastronomie und Hotellerie war das Weihnachtsgeschäft sehr gut.“ Ebenso wie im Skishop und -verleih: „Im Vergleich zum Dezember 2022 haben wir in diesem Segment im Dezember 2023 rund 15 bis 20 Prozent mehr Umsatz erzielt“, rechnet Putz vor. „Der Trend, sich vor Ort die Ausrüstung auszuleihen oder neu auszustatten, ist nach wie vor ungebrochen, er nimmt sogar zu“, weiß der Experte und nennt konkrete Zahlen. „Wir verleihen pro Saison mehr als 15.000 Skier und gut 2.500 Snowboards.“
Optimistischer Blick nach vorn
Mit gemischten Gefühlen blickt der niederösterreichische Sportartikelhandel auf die erste Saisonhälfte zurück. „Der Start Anfang Dezember war sensationell, die Vorfreude auf einen großartigen Winter groß. Doch dann kam das Tauwetter“, zieht Michael Nendwich, Sprecher des NÖ Sportartikelhandels, eine erste Bilanz. Während der Bereich Alpin gut lief, gestalteten sich die Segmente Touren, Langlauf und Textil schwierig. „Neuschnee und gutes Wetter vorausgesetzt, blicken wir aber zuversichtlich auf eine vielversprechende zweite Saisonhälfte“, betont Nendwich.