Barmherzige Brüder Kritzendorf bereit für die Pflegelehre
Die Lehre zur Pflege(fach)assistenz in Niederösterreich ist angelaufen. Einige Ausbildungsbetriebe suchen aber noch Lehrlinge. Die Barmherzigen Brüder Pflegen Betreuen Wohnen Kritzendorf wollen im Frühjahr mit der Ausbildung beginnen. Interessenten gibt es schon.
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„Wir freuen uns darauf bald mit der Ausbildung der ersten Lehrlinge beginnen zu dürfen. Der Bescheid ist schon da. Nun adaptieren wir noch den einen oder anderen internen Prozess und dann kann es schon losgehen“, skizziert Daniela Sobitschka, die stellvertretende Pflegedirektorin der Barmherzigen Brüder Kritzendorf, den Zeitplan. Die Weichen in der Einrichtung mit 240 Betten wurden bereits gestellt, es wurden auch zusätzliche Praxisanleiter in Ausbildung geschickt, „um optimal auf die Ausbildung junger Menschen zu Pflege(fach)assistent:innen vorbereitet zu sein“, sagt Sobitschka.
Die Ausbildung in den Pflegeassistenzberufen wurde in Österreich bisher nur in schulischer Form mit Praxisanteilen in Pflegeeinrichtungen angeboten. Mit der Lehre zur Pflegeassistenz (drei Jahre) und jener zur Pflegefachassistenz (vier Jahre) hat Niederösterreich nun die Basis geschaffen, den Beruf künftig nach aktuellen Qualitätsstandards auch unmittelbar in den Pflegeeinrichtungen erlernen zu können. Im November haben die ersten Lehrlinge ihre Ausbildung begonnen. Einige Ausbildungsbetriebe sind noch auf der Suche nach Lehrlingen bzw. würden noch mehr Lehrlinge aufnehmen.
Jungen Menschen Chance geben, früh in den Beruf hineinzuschnuppern
„Wir möchten jungen Menschen, die sich für den Pflegeberuf interessieren, schon früh die Möglichkeit geben, in die Arbeit hineinzuschnuppern“, erklärt Sobitschka die Motivation und ergänzt: „Wir haben mit Praktikant:innen gute Erfahrungen gemacht. Daher wagen wir den nächsten Schritt.“ Interesserenten gäbe es bereits, man ist aber offen für weitere Bewerbungen. „Im Frühjahr wollen wir dann mit dem ersten Zyklus der Ausbildung beginnen.“
Jana Bockholdt: Menschen für diesen tollen, sinnstiftenden Beruf begeistern
„So vielfältig wie der Beruf ist, so vielfältig sind die Menschen, die ihn ergreifen wollen“, weiß Jana Bockholdt, Branchensprecherin der NÖ Pflegeeinrichtungen in der Wirtschaftskammer NÖ. Seit 2016 treibt sie die Pflegelehre in NÖ voran. „Ich bin sehr froh, dass wir von der Politik die Chance bekommen, in Niederösterreich, als erstes Bundesland im Osten, mit dem Pilot zu starten. Der Lehrberuf Pflege ist eine von vielen Möglichkeiten, Menschen für diesen erfüllenden und sinnstiftenden Beruf zu begeistern, und zwar schon direkt nach Ende der Schulpflicht“, weiß Bockholdt, die selbst aus der Pflege kommt. „Junge Menschen haben so die Chance, den Beruf vor der Haustüre zu lernen, ohne pendeln oder in die Stadt ziehen zu müssen und kleine, regionale Träger erhalten die Möglichkeit, die dringend benötigten Pflegekräfte selbst auszubilden.“
Details zur Pflegelehre
80 Prozent der Ausbildung finden im jeweiligen Betrieb statt, während das theoretische Wissen an der Landesberufsschule St. Pölten unter Einbindung der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in St. Pölten vermittelt wird. Die Ausbildung ist dabei so aufgebaut, dass die Lehrlinge bis zum vollendeten 17. Lebensjahr so qualifiziert sind, dass diese ab dann unmittelbar mit den Patientinnen und Patienten arbeiten können. Die Lehrausbildung zur Pflegeassistenz wird drei Jahre dauern, die Lehrausbildung zur Pflegefachassistenz vier Jahre. Die Ausbildungsvorschriften werden so aufeinander abgestimmt, dass in den ersten drei Lehrjahren dieselben Inhalte vermittelt werden und beide Berufsbilder in den ersten drei Jahren wechselseitig zur Gänze anrechenbar sind. Es ist daher z.B. möglich, mit der Lehre zur Pflegeassistenz zu beginnen und bei Interesse später in die Lehre zur Pflegefachassistenz umzusteigen. Die beiden Lehrausbildungen in den Pflegeassistenzberufen schließen mit der jeweiligen Lehrabschlussprüfung ab, die auch den Berufszugang zu den entsprechenden Pflegeberufen umfasst. Weiterbildungsinteressierte Fachkräfte können in weiterer Folge z.B. (berufsbegleitend) an der Fachhochschule die Qualifikation der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege erwerben.