Beim Rundgang durch das Ziegelwerk Nicoloso in Pottenbrunn (v.l.): Fachgruppengeschäftsführer Dominik Dietrich, Geschäftsführerin Monica Nicoloso und Fachgruppenobmann Florian Hengl (Stein- und keramische Industrie).
© WKNÖ

16.000 italienische Ziegel verschönern Europaplatz

Die Kunst des Ziegelmachens hat in der Familie Nicoloso seit über 400 Jahren Tradition. Ab Mai ist das Ziegelwerk aus Pottenbrunn in den Bau des neuen St. Pöltner Wahrzeichens am Europaplatz involviert und stellt 16.000 Stück italienische Ziegel bereit.

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Aktualisiert am 17.04.2024

Das Schloss Schönbrunn, das Stift Melk, der Mattersburger Viadukt oder der Wiener Zentralfriedhof – diese Kulturjuwele haben eines gemeinsam: In ihnen steckt traditionelles Ziegelhandwerk aus Pottenbrunn.

Der Name Nicoloso ist schon seit über 400 Jahren eng mit der Kunst des Ziegelmachens verbunden. Damals in Italien, heute in Österreich. Hier produziert Familie Nicoloso mittlerweile in dritter Generation – unter der Führung von Monica Nicoloso – ihre Ziegel. Mit seinem individuellen Naturprodukt bedient das Unternehmen viele angesehene Projekte im Land. 

„1975 hat mein Vater das Ziegelwerk in Pottenbrunn erworben und zum neuen Firmensitz gemacht“, erzählt Monica Nicoloso. Herzstück ist der über 150 Jahre alte Ringofen. Darin werden die handgeformten Ziegel nach dem „System Hoffmann“ gebrannt. Der Ofen ist in Österreich übrigens der letzte seiner Art, der noch in Betrieb ist.

Fachgruppe trotzt Krise mit Innovationen und Nischen

Im Mai startet mit dem Bau des „Windfängers“ – dem neuen Wahrzeichen am St. Pöltner Europaplatz – ein neues Großprojekt, in das das Ziegelwerk Nicoloso involviert ist. 16.000 Ziegel werden für die Brunnenskulptur in Form einer oben offenen Rotunde in Feinarbeit aufeinandergesetzt. 

„Wir versorgen die NÖ Bauwirtschaft mit regionalen Produkten und sind auch in vielen Nischen zuhause“, erklärt Florian Hengl, Fachgruppenobmann der Stein- und keramischen Industrie, beim Besuch im Ziegelwerk Nicoloso. Dort steht Qualität klar vor Quantität. Der Handwerksbetrieb bekommt vor allem Aufträge für Restaurierungsprojekte und Sonderbaustellen.

Hengl lobt auch den Standort in Niederösterreich, da regionale Baustellen so optimal versorgt werden: „Produkte aus mineralischen Rohstoffen haben sich über Jahrtausende bewährt und weisen eine Recyclingquote von über 90 Prozent auf.“ Dennoch sei natürlich auch die Baustoffindustrie schwer getroffen von der aktuellen Krise. Womit man entgegenwirken könnte? „Innovationen, Nischen sowie nachhaltige und langfristige Geschäftsmodelle verfolgen“, rät der Fachgruppenobmann. 

www.ziegelwerk-nicoloso.com

Beim Rundgang durch das Ziegelwerk Nicoloso in Pottenbrunn (v.l.): Fachgruppengeschäftsführer Dominik Dietrich, Geschäftsführerin Monica Nicoloso und Fachgruppenobmann Florian Hengl (Stein- und keramische Industrie).
© WKNÖ Beim Rundgang durch das Ziegelwerk Nicoloso in Pottenbrunn (v.l.): Fachgruppengeschäftsführer Dominik Dietrich, Geschäftsführerin Monica Nicoloso und Fachgruppenobmann Florian Hengl (Stein- und keramische Industrie).