„Hab’ die Inhalte wirklich verstanden“
skillsUP – Lernhilfe für Lehrlinge, professionell & individuell. Mit einem maßgeschneiderten Programm hilft die WKNÖ gemeinsam mit ihrem WIFI Lehrlingen dabei, schulische Schwierigkeiten zu meistern. Diese Chance genutzt hat Sebastian Rochla, Karosseriebautechniker bei Dlouhy in Tulln.
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"Mhm. Eine gute Frage“, sagt Sebastian Rochla, hält kurz inne, legt den Bohrer aus der Hand und meint dann grinsend: „Weil mich Autos einfach interessieren.“ Am liebsten arbeitet der Karosseriebautechniker – Lehrling im vierten Jahr bei Dlouhy in Tulln – in der Spenglerei an Unfallfahrzeugen. Doch so sehr ihn die Technik und das Zusammenwirken einzelner Prozesse hinter seiner Arbeit reizen, mit manchen mathematischen Inhalten in der Berufsschule hat der junge Bursch zu kämpfen. Auf der Suche nach zusätzlicher Lernunterstützung für Sebastian durchforstete Lehrlingsausbilder Manuel Riedel das Internet und stieß auf skillsUP, eine Lernhilfe für Lehrlinge der Wirtschaftskammer NÖ.
Stolpersteine beseitigen
„Sebastian ist so ein toller Mitarbeiter. Seine Ausbildung, seine Zukunft sollte nicht an ein paar mathematischen Schwierigkeiten in der Berufsschule scheitern. Diese Stolpersteine lassen sich mit skillsUP beseitigen“, erklärt Riedel. Vor allem die Flexibilität des Programms hebt der Lehrlingsausbilder hervor: „Sebastian konnte die Unterstützung in Ruhe während der Arbeitszeit in Anspruch nehmen und hatte so auch keinen zusätzlichen Zeitdruck in der Freizeit.“ skillsUP habe dem Lehrling viel gebracht – auch außerhalb der schulischen Fortschritte. „Er wirkt im Arbeitsalltag sicherer“, sagt Riedel mit Blick auf seinen Schützling. „Ich hatte das Glück, mit Michael, dem Trainer, alleine lernen zu können und habe die Inhalte und Beispiele, die wir durchgemacht haben, tatsächlich auch verstanden“, resümiert Rochla und rät Lehrlingen, „die sich schwer tun, das Angebot zu nutzen. Es bringt voll viel.“
Vom Wagner zum Allrounder
Rochla ist einer von sechs Lehrlingen, die derzeit bei Dlouhy eine Ausbildung zum Karosseriebautechniker machen. Begonnen hat das Unternehmen 1869 mit einer Wagnerei – mit der Fertigung von Holzrädern und Pferdekutschen. Heute stellt der Produktionsbetrieb jegliche Art von Sonderfahrzeugen her – von Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen über Polizeiautos, Übertragungswagen für den Rundfunk bis hin zu Fahrzeugen für verschiedene Ministerien. „Uns zeichnet unsere Vielfältigkeit aus. Wir machen vom Lackieren, Schweißen, Biegen, Tischlern, Polstern sowie Medizintechnik so gut wie alles“, weiß Geschäftsführer Christoph Stepper.
Beliefert wird von den Standorten Tulln, Wien und Bratislava aus die Fahrzeugbranche in Österreich und dem Ausland (15 Prozent Export). „Wir bilden seit Anfang der 1960er-Jahre Lehrlinge aus. Unser Ziel ist es immer, diese jungen Menschen auch im Unternehmen zu halten. Das kann durchaus in einem anderen Bereich sein, etwa der Arbeitsvorbereitung oder der Logistik“, betont der Chef.
„Es hat von Anfang an gepasst“
Sebastian Rochla hat jedenfalls vor, nach Abschluss seiner Lehre im nächsten Jahr auch weiterhin im Unternehmen zu bleiben. „Es hat schon beim Schnuppern super gepasst“, erzählt der Tullner und erklärt: „Wir haben ein super Team, die Ausbildung, die Arbeit – es taugt mir hier einfach.“ Dafür sorgt unter anderem auch Manuel Riedel, der neben der fachlichen Seite auch darauf achtet, dass der Spaß nicht fehlt („Das macht das Ganze einfacher.“) und der stets nach Möglichkeiten sucht, seine Schützlinge bestmöglich zu unterstützen – wie mit dem Lernangebot skillsUP der WKNÖ.
Die WKNÖ bietet mit ihrem WIFI ein einzigartiges Ganzjahresprojekt an, bei dem Lehrlinge Unterstützung in den Bereichen Deutsch, Englisch, Mathematik, geometrisches Zeichnen und Kommunikation erhalten. Das Projekt „skills UP“ trägt dazu bei, dass Jugendliche in der Berufsschule leichter lernen und sich besser auf ihre Talente in der Praxis konzentrieren können. Die Lernziele werden zwischen WIFI, Betrieb und der lernenden Person definiert und abgestimmt. Der Einstieg ist jederzeit möglich und die Dauer der Schulung wird an die Bedürfnisse der Lehrlinge angepasst. Durch das digitale Training mit Tools am Puls der Technik kann auch außerhalb der Kurszeiten individuell an den einzelnen Kompetenzen geübt werden. Die WKNÖ fördert das Projekt auch finanziell.
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