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WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker: „Wir müssen die Energieunabhängigkeit noch weiter vorantreiben“

Die Kombination von Photovoltaik und Landwirtschaft ist eine große Chance für die Sonnenstromerzeugung der Zukunft. Bei einem Expertentalk samt Vorortbesuch wurde die Agri-Photovoltaikanlage EWS Sonnenfeld in Bruck an der Leitha als Vorreiter auf diesem Gebiet präsentiert.

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Aktualisiert am 13.09.2024

V.l.: Franz Angerer (Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur), WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker, Oliver Eisenhöld (Obmann der Fachgruppe Energiehandel der WKNÖ) Matthias Pober (Energiepark Bruck/Leitha GmbH), Wolfgang Neuhofer (Geschäftsführer EWS Consulting GmbH), Fritz Manschein (Innungsmeister der Landesinnung der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker NÖ), Christoph Pinter (Standortanwalt der WKNÖ), Alexander Bauer und Michael Obriejetan (beide BOKU Wien)

Die Sonnenstromerzeugung auf ein neues Level zu bringen, ist ganz im Sinne von Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker: „Wir setzen alles daran, ein attraktiver Wirtschaftsstandort zu sein und natürlich auch zu bleiben. Für unsere Unternehmen ist es daher unausweichlich, den Ausbau von erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen mitzudenken. Es gibt bereits bemerkenswerte Projekte in NÖ, allerdings müssen wir die Versorgungssicherheit und die Energieunabhängigkeit noch stärker und vor allem rascher vorantreiben.“

Um dieser Forderung mehr Ausdruck zu verleihen, lud die Wirtschaftskammer NÖ zu einer Besichtigung des EWS Sonnenfeld in Bruck an der Leitha mit anschließendem Expertentalk ein. Die Forschungsfläche am EWS Sonnenfeld erstreckt sich auf mehr als fünf Hektar. 80 Prozent davon werden als Anbaufläche für Lebensmittel genutzt, 18 Prozent dienen der Steigerung der Biodiversität mittels Blühstreifen und Bienenweiden und nur zwei Prozent der Fläche sind durch die PV-Anlage verbaut.

Im Energiepark Bruck an der Leitha setzt man bereits seit 1995 auf Erneuerbare Energie. „Wir als regionaler Energieerzeuger wollen verstärkt die Ressource Sonne zur Stromerzeugung nutzen. Die Agri-Photovoltaikanlage Sonnenfeld zeigt, dass Stromproduktion und eine landwirtschaftliche Nutzung optimal Hand in Hand gehen können“, ist Michael Hannesschläger, Geschäftsführer vom Energiepark Bruck/Leitha überzeugt. Aktuell versorgen am Sonnenfeld 5.704 PV-Module mehr als 1.100 Haushalte mit Strom. Das Konzept ermöglicht mit geringstem Flächenverbrauch eine effiziente Mehrfachnutzung der Fläche, schafft Zusatzerlöse für Landwirt:innen und verursacht keine Flächenkonkurrenz zur Lebensmittelproduktion.

Energieversorgung vor Ort bringt Sicherheit und Wertschöpfung

Oliver Eisenhöld, Obmann der Fachgruppe Energiehandel der WKNÖ, sieht in der Agri-PV-Anlage definitiv eine Technologie der Zukunft: „Diese Kombination von Landwirtschaft und Energieerzeugung kann ein wichtiger Baustein für die Versorgung unseres Bundeslandes mit ausreichend Energie sein. In Zeiten der Klimakrise geht es darum, alle Potentiale auszuschöpfen, die zur Erreichung der Klimaneutralität beitragen können.“

Im Zuge der Mission 2030 soll der Anteil an Photovoltaik-Anlagen in NÖ um 350 Prozent steigen. Welche Wirkung damit erzielt wird, weiß der Landesinnungsmeister der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker Friedrich Manschein: „Obwohl die Photovoltaik-Module großteils nicht in Österreich oder NÖ produziert werden, sorgt die Errichtung von PV-Anlagen für eine respektable Wertschöpfung in unserem Bundesland.“

Die Wirtschaftskammer NÖ unterstützt die heimischen Unternehmen unter anderem mit ökologischen Betriebsberatungen. Gemeinsam wird die wirtschaftlich vernünftigste Maßnahme definiert und die Umsetzung besprochen. Kurzberatungen werden zu 100 Prozent gefördert, Schwerpunktberatungen zu 61,11 Prozent. Beratungen zu Energiethemen und Mobilität werden aktuell zu 100 Prozent aus Mitteln des EU-Strukturfonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Wirtschaftskammer NÖ und des Landes NÖ gefördert.

WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker
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