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WKNÖ-Präsident Ecker: Lehre ist Eckpfeiler unserer Wirtschaft

­Hintergründe sinkender Lehrlingszahlen näher betrachten – Vielfältige Lösungsansätze, um Lehre weiter zu stärken – Aktuelle WorldSkills beste Werbung für duale Ausbildung

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Aktualisiert am 10.09.2024

Trotz der hervorragenden Arbeit der blau-gelben Ausbildungsbetriebe und der Erfolge niederösterreichischer Lehrlinge bei nationalen und internationalen Wettbewerben wurde zuletzt immer wieder von sinkenden Lehrlingszahlen berichtet. „Dass die Lehrlingszahlen jetzt sinken, ist keine Überraschung, denn die Stimmung in der Wirtschaft ist unterschiedlich. Es gibt Branchen, da läuft es gut und in anderen Bereichen sind die Aussichten getrübt“ erklärt Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). Dabei lohne sich ein genauer Blick auf die Hintergründe. 

 Hintergründe sinkender Lehrlingszahlen

„Ja, die absoluten Zahlen sinken. Aber auch der demografische Wandel spielt eine Rolle. Es gibt immer weniger Geburten und damit weniger potenzielle Lehrlinge. Dennoch entschieden sich im letzten Jahr 37,2 Prozent der Jugendlichen für eine Lehre! Ein hoher Wert im langjährigen Vergleich“, betont Ecker. Gleichzeitig sinke auch die Zahl der Lehrbetriebe. Die Unternehmen müssen sich verstärkt auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, da blieben weniger Ressourcen für die Lehrlingsausbildung. Dazu kommt der Zeitfresser Bürokratie.

 „Die Lehre war für mich der optimale Start in mein Berufsleben und die Basis meines weiteren Erfolgs. Daher weiß ich, dass keine andere berufliche Qualifikation so modern aufgestellt ist wie die Lehre. Sie bietet jungen Menschen zahlreiche Chancen und Möglichkeiten“, ist der WKNÖ-Präsident überzeugt. Von der Fachkraft bis zum eigenen Unternehmen, Lehre und Matura oder Lehre und Studium - alles ist möglich. „Für Betriebe sind Lehrlinge das Potenzial von morgen. Wer keine guten Mitarbeiter hat, hat keine unternehmerische Zukunft“, sieht Ecker auch die Vorteile der dualen Ausbildung als Unternehmer.

 Vielfältige Lösungsansätze

Damit die duale Ausbildung auch in Zukunft für junge Menschen attraktiv bleibe, brauche es vielfältige Lösungsansätze. „Wir müssen den Dialog mit der Bildungsdirektion weiterführen und vertiefen, um die Lehrpläne weiter den sich ändernden Bedingungen der modernen Arbeitswelt anzupassen. Alternative Lehr-Modelle, wie Lehre und Matura oder Lehre und Studium, sollen ausgebaut werden. Wichtig ist es auch, den Fokus auf die Berufsorientierung weiter zu verstärken, damit junge Menschen von Anfang an die für sie passende Ausbildung wählen“, zeigt der WKNÖ-Präsident Lösungswege auf.

 Aktuelle WorldSkills beste Werbung für Lehre

Wie herausragend die duale Ausbildung im internationalen Vergleich ist, zeigen niederösterreichische Teilnehmer regelmäßig bei internationalen Meisterschaften, wie der soeben gestarteten Berufsweltmeisterschaft WorldSkills im französischen Lyon. „Die WorldSkills sind einmal mehr die beste Werbung für das österreichische System der Aus- und Weiterbildung, bei dem die Lehre eine wesentliche Rolle spielt. Das ist insofern wichtig, da die duale Ausbildung ein wichtiger Hebel im Kampf gegen den Mitarbeitermangel in unseren Unternehmen ist. Wir werden weiter daran arbeiten, das Image der Lehre noch mehr zu stärken, um ihr den Stellenwert in der Gesellschaft zu geben, den sie verdient“, ist Ecker überzeugt.