WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer und WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker
© Rita Newman

WKNÖ-Ecker/Schedlbauer: Mehr Vollzeit statt Teilzeit!

60.000 zusätzlich unbesetzte Stellen bis 2040 in NÖ - Mehr Vollzeitarbeitsplätze sind ein Teil der Lösung – Verbesserungen im Steuerbereich notwendig 

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Aktualisiert am 14.09.2024

Österreich liegt bei der Teilzeitquote EU-weit an zweiter Stelle. „Im Jahr 1992 arbeiteten 3,11 Mio. Menschen in Österreich Vollzeit und nur etwa 310.000 Teilzeit.

30 Jahre später im Jahr 2022 ist die absolute Zahl der Vollzeitbeschäftigten auf 3,09 Mio. Personen gesunken, dafür ist die Anzahl der Teilzeitarbeitenden auf 1,36 Mio. gestiegen“, analysiert Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), die aktuelle Situation. Anders ausgedrückt: Auch Niederösterreich hat in den letzten 30 Jahren keine einzige weitere Vollzeitstelle schaffen können, dafür sind in den letzten 30 Jahren mehr als eine Million Teilzeitstellen entstanden.

Dieses Verhältnis erhöht die Produktionskosten und beeinträchtigt die internationale Wettbewerbsfähigkeit — und der Trend geht weiter, weiß auch Johannes Schedlbauer, Direktor der WKNÖ: „In den vergangenen zwei Jahren hat sich die Teilzeitquote in 28 Prozent der Betriebe erhöht. Das zeigt deutlich: Die Teilzeitquote in Österreich steigt immer mehr an, im 10-Jahresvergleich um etwa ein Fünftel.“

Verbesserungen im Steuerrecht schaffen Anreize für mehr Vollzeitarbeitskräfte

„Wir müssen endlich Verbesserungen im Steuerrecht schaffen, um mehr Menschen für Vollzeitarbeit zu motivieren. Auch vor dem Hintergrund, dass uns laut einer Studie bis zum Jahr 2040 allein in Niederösterreich 60.000 zusätzliche Arbeitsplätze fehlen. Das hätte BIP-Verluste in Höhe von 7,9 Milliarden zur Folge. Lassen wir uns von aktuellen Arbeitsmarktsituationen nicht blenden. Der Arbeitskräftemangel wird uns weiter beschäftigen“, zeigen Präsident Ecker und Direktor Schedlbauer auf.

Konkret fordert die Wirtschaftskammer Niederösterreich auf Basis eines Gutachtens von Univ.-Prof. MMag. Dr. Daniel Varro LL.M (Universität für Weiterbildung Krems) folgende Alternativen: einen Freibetrag bei Vollzeitarbeit, um die Bemessungsgrundlage der Einkommensteuer zu senken, einen Absetzbetrag bei Vollzeitarbeit und eine Senkung des Steuertarifs in den mittleren Tarifstufen, damit bei höheren Einkommen die Steuerbelastung sinkt. Zusätzlich sollen die zweite und dritte Einkommensteuerstufe angehoben werden.

„Diese Maßnahmen sind notwendig, um Vollzeitarbeit attraktiver zu gestalten und unseren Mitarbeitermangel in allen Branchen erfolgreich zu begegnen“, betont WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker.

Weitere Informationen dazu finden sie hier: https://www.wko.at/noe/wko/standpunkt

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© Rita Newman WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker (rechts) und WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer