Präsident Wolfgang Ecker
© Rita Newman

Niederösterreichs Unternehmen setzen bei Neuinvestitionen starken Fokus auf Innovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung

WKNÖ-Präsident Ecker: „Zeigt starke Zukunftsausrichtung der NÖ Unternehmen“ – Allgemeine Wirtschaftsstimmung aber getrübt – „Entlastungen und Stärkung der Wettbewerbsposition unserer Betriebe muss oberste Priorität haben.“ 

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Aktualisiert am 14.09.2024

Innovationen sind der häufigste Grund für Neuinvestitionen in Niederösterreichs Wirtschaft. Satte sieben von zehn Neuinvestitionen (konkret 69 Prozent) der blau-gelben Betriebe haben Innovationen im Fokus. Zum Vergleich: Im Österreichschnitt sind es 38,2 Prozent. Das zeigen die Daten des aktuellen Wirtschaftsbarometers der Wirtschaftskammer. „Niederösterreichs Wirtschaft setzt auf zentrale Zukunftsthemen wie Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung“, fasst Wolfgang Ecker, der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), zusammen. „Das ist ein weiterer Beleg für die starke Zukunftsausrichtung unserer Unternehmen.“ 

Rund 63 Prozent der niederösterreichischen Unternehmen geben ökologische und nachhaltige Gründe für ihre Neuinvestitionen an, 53 Prozent umfassen Digitalisierungsmaßnahmen. „Unterstützungsmaßnahmen wie KMU.DIGITAL oder unsere von WKNÖ und Land NÖ in Kooperation finanzierten ökologischen Betriebsberatungen liegen da genau am Puls“, so Ecker. 

Betriebe erwarten Rückgänge bei Umsätzen, Aufträgen und Kapazitätsauslastungen 

Generell ist die Stimmung in Niederösterreichs Wirtschaft allerdings getrübt. Mehr als die Hälfte der Unternehmen rechnet in den nächsten Monaten mit einem Absinken bei den Gesamtumsätzen (55 Prozent), Rückgänge bei der Auftragslage bzw. den Kapazitätsauslastungen werden von knapp 46 bzw. 37 Prozent der Unternehmen erwartet. Auch bei den Investitionsgründen liegen Ersatzinvestitionen mit 69 Prozent deutlich vor Neuinvestitionen (17 Prozent). Rund jeder fünfte Betrieb plant in den nächsten zwölf Monaten überhaupt keine Investitionen. „Das zeigt deutlich die angespannte Situation für unsere gesamte Wirtschaft und ist natürlich ein Anlass zu Besorgnis. Wir brauchen dringend Entlastungsschritte, um unsere Position im internationalen Wettbewerb zu stärken und heimische Produktion und Arbeitsplätze zu sichern“, betont Ecker. 

Ecker: „Position im internationalen Wettbewerb stärken, heimische Produktion und Arbeitsplätze sichern“ 

Den Hauptgrund dafür, dass sich ihre preisliche Wettbewerbsposition in den vergangenen zwölf Monaten verschlechtert hat, sehen Niederösterreichs Unternehmen gemäß Wirtschaftsbarometer in zu hohen Arbeitskosten. Sie werden von satten 94 Prozent als Grund und damit als Belastung Nummer 1 für die Wettbewerbsfähigkeit genannt, gefolgt von den Energiekosten (69 Prozent) sowie dem bürokratischen Aufwand für Unternehmen (62 Prozent). Entsprechend drängen als Gegenmaßnahme auch 94 Prozent der Unternehmen auf eine Senkung der Lohnnebenkosten, gefolgt vom Ruf nach weniger Bürokratie (80 Prozent) sowie steuerlichen Entlastungen (64 Prozent). „Die Zeit für Entlastungen und damit für eine Stärkung der Wettbewerbsposition unserer Betriebe drängt und muss für die nächste Bundesregierung absolute politische Priorität sein“, unterstreicht Ecker. „Weniger Lohnnebenkosten, Steuern und überzogene Bürokratie, mehr Netto vom Brutto muss die Devise sein. Dazu gehört für mich unbedingt auch eine Steuerfreistellung für alle Überstunden. Es geht darum, wettbewerbsfähig zu bleiben, Wachstum zu ermöglichen und damit unser aller Wohlstand zu sichern.“   

Präsident Wolfgang Ecker
© Rita Newman WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker