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Großes Hindernis aus dem Weg geräumt: Betroffene Branchen begrüßen das Auslaufen der KIM-Verordnung

Mit 30. Juni wird die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM) auslaufen. Damit wird umgesetzt, was die Wirtschaft schon lange fordert.

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Aktualisiert am 03.12.2024

Im August 2022 erlassen, war die KIM-Verordnung zum Schutz vor Überlastung und (Privat-)Insolvenz gedacht: 20 Prozent Eigenkapital waren Pflicht, und der Prozentsatz des Familieneinkommens, der für eine Kredittilgung aufgewendet werden durfte, war ebenfalls reglementiert. Das sorgte nicht nur für weniger Vertragsabschlüsse in der Kreditwirtschaft, sondern machte sich auch in vielen anderen Branchen  bemerkbar. Nun hat das Finanzmarktstabilitätsgremium aber entschieden, die KIM-Verordnung auslaufen zu lassen und nicht zu verlängern. Die betroffenen Branchen atmen auf.

Günther Lehner: Entschärfung der Situation überfällig

Vor dem Hintergrund gestiegener Baukosten und einem drastischen Rückgang der Fertigstellungsquote war die KIM-Verordnung natürlich ein besonders zentrales Thema für Bau-Landesinnungsmeister Günther Lehner: „Dass die Verordnung mit 30.6. 2025 nun ausläuft, war überfällig und ist für die gesamte Bauwirtschaft eine Riesenerleichterung!“

Michael Holzer: Noch sechs Monate Stillstand

Die Nachfrage nach Eigentum hatte zu Gunsten von Mietobjekten durch die Verordnung stark nachgelassen. „Das war deutlich zu spüren, aber ohne die Verordnung kann sich der Markt in einem halben Jahr dann wieder erholen,“ betont Michael Holzer, Obmann der Fachgruppe der Finanzdienstleister, „das haben wir schon lange gefordert und ist nun endlich im Sinne unserer Mitglieder und deren Kunden Realität geworden - vor allem die regionalen Betriebe haben jetzt wieder eine Perspektive, wie sie aus der Krise kommen.“

Johannes Wild: Weitere Maßnahmen gefragt

Als „wichtigen Erfolg“ bezeichnet auch Fachgruppenobmann Johannes Wild (Immobilien- und Vermögenstreuhänder) die erfreuliche Ankündigung: „Das zeigt, dass wir mit konstruktiver Kritik etwas gemeinsam erreichen können. Die überzogenen Richtlinien bei der Kreditvergabe für den Immobilienkauf haben den Eigentumserwerb in Österreich massiv behindert und den Immobilienmarkt ordentlich zum Schwanken gebracht – nun muss es aber weitergehen, daher setzen wir jetzt auf zusätzliche Maßnahmen für einen stabilen Immobilienmarkt und eine stabile Immobilienbranche!“

Günther Lehner
© Gerald Lechner WKNÖ-Landesinnungsmeister Bau Günther Lehner
Michaela Holzer
© Andreas Kraus WKNÖ-Obmann der Fachgruppe der Finanzdienstleister Michael Holzer
Johannes Wild
© Josef Bollwein WKNÖ-Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder Johannes Wild

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