Selbstständig, aber nicht allein: Franchising ist für Unimarkt-Chef Andreas Haider die „beste Vertriebsform der Welt“
Nahversorger-Franchising: Lebensmitteleinzelhandel mit Franchise-System und Online-Shop
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In manchen Bundesländern kennt sie jedes Kind. In anderen – etwa in Wien – eher nur Insider: Die Rede ist von der Handelsgesellschaft Unimarkt, die als Teil der Pfeiffer-Gruppe – Österreichs größtem regionalen Lebensmittelhändler – längst ein Fixstern am heimischen Handels-Himmel ist.
An 127 Standorten (davon werden 43 von Franchisenehmern geführt) ist Unimarkt mittlerweile in Oberösterreich, Salzburg, Niederösterreich, der Steiermark und Kärnten vertreten. Mit rund 1900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen zuletzt einen Umsatz von 274 Millionen Euro und hält am Heimmarkt Oberösterreich – die Pfeiffer-Firmenzentrale befindet sich in Traun – einem beachtlichen Marktanteil von zehn Prozent. Mit der auch medial viel beachteten Übernahme von Mitbewerber Zielpunkt im Jahr 2014 setzt Unimarkt weiter auf Wachstum. Und schon traditionell auch auf Franchising.
Franchise-Pionier
Nach der Geburt der Handelsmarke Unimarkt im Jahr 1975 hatte Unimarkt bereits 1989 ein optimiertes Franchise-System entwickelt. Und zwar das erste im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel überhaupt. Andreas Haider, seit 2010 Unimarkt-Geschäftsführer, kennt die Hintergründe. Besonders in ländlichen Regionen wären Kaufleute aufgrund der zunehmenden Filialisierung unter Druck geraten. Haider: „Unimarkt hatte zu diesem Zeitpunkt ein wettbewerbsfähiges Filialkonzept. So wurde eine Verbindung – selbstständiger Kaufmann mit der starken Marke Unimarkt – gesucht. Das Ergebnis war der Aufbau eines Franchisesystems.“
Heute zeichnet sich dieses durch die starke Marke, das umfassende Know-how in Sachen Filialorganisation und nicht zuletzt durch die „konkurrenzfähige Preisgestaltung bei guter Spannengarantie“ aus, so der Unimarkt-Geschäftsführer. Um in das System neu einzusteigen, ist Eigenkapital in der Größenordnung zwischen 30.000 und 50.000 Euro erforderlich. Andreas Haider weiter: „Die Franchisegebühr beträgt zwei Prozent des Netto-Umsatzes, und die Marketinggebühr je nach Streugebiet der Flugblätter etwa ein Prozent.“ Ein gültiger Gewerbeschein stellt darüber hinaus eine unverzichtbare Eintrittskarte in die Unimarkt-Welt dar.
Gewerbeschein & Gespräche
Aufgrund der vergleichsweise hohen Investitionen sei das Interesse potentieller Franchisenehmer „überschaubar“, weiß Haider, der „mittelfristig ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Eigenfilialen und Franchisepartnern“ anstrebt. Potenzielle Franchisenehmer müssen zudem führungsstark und kommunikativ sein und Bezug zur Lebensmittel- beziehungsweise Gastro-Branche haben. Haider zum Procedere: „Durch intensive, persönliche Gespräche werden den Franchiseanwärtern die Vorzüge des Unimarkt-Systems erklärt.
Auf der Haben-Seite steht eine Vielzahl von Angeboten und Services, die Unimarkt seinen Franchisenehmern bietet: Natürlich die Logistik einer täglichen Belieferung mit frischen Produkten. Dazu Unterstützung bei der Erstellung und Optimierung der Sortimentspläne, bei der EDV samt geschlossenem Warenwirtschaftssystem sowie bei allen Aktivitäten in Sachen Werbung. Dazu kommt noch ein umfangreiches Schulungsprogramm in der hauseigenen Führungskräfte- und Unternehmerakademie. Doch damit nicht genug.
Ertragsgarantie
Durchaus passend zum Unternehmens-Slogan „mehr für mich“ wird last but not least auch eine „Ertragsgarantie“ in Form einer Brutto-Abschlagsspanne von mindestens 30 Prozent in Aussicht gestellt. Versteht sich, dass angehenden Unimarkt-Franchisenehmern schon von Anfang an auch bei Fragestellungen zu Gründung, Finanzierung sowie Bau- und Ladenplanung unter die Arme gegriffen wird.
Als zertifiziertes Mitglied des Österreichischen Franchise-Verbandes (ÖFV) engagiert sich das Unternehmen zudem aktiv für die Franchise-Sache. Derzeit ist Geschäftsführer Andreas Haider sogar Präsident des ÖFV. Haider: „In meiner Funktion als ÖFV-Präsident gibt es sehr gute Kontakte zur WKO und zum Gründerservice.“ Übrigens: Haider selbst ist ein lebender Beweis dafür, dass „Karriere mit Lehre“ keine hohle Phrase ist. Nach einer Lehre als Großhandelskaufmann (und einer weiteren Lehrabschlussprüfung als Bürokaufmann) hatte der in Freistadt geborene Oberösterreicher bei der Handelsgruppe Pfeiffer angeheuert. Nach weiteren Zusatzausbildungen – Höhepunkt war 2003 die Diplomprüfung im Studiengang Betriebswirtschaft an der Fern-Fachhochschule Hamburg – ist der 46-jährige ganz oben auf der Karriereleiter angekommen.
Award & Online-Shop
Haider kann auf umfangreiche Erfahrungen in Sachen Franchising zurückgreifen: „In einer engen Partnerschaft hat jeder seine Rollen und Aufgaben gut zu erfüllen. Darum sollten vor der gegenseitigen vertraglichen Bindung alle Prozessabläufe, Kompetenzen und Rahmenbedingungen ausgesprochen und verschriftlicht sein.“
Und im Fall von Unimarkt auch mit messbaren Erfolgen: So durfte sich das Unternehmen 2012 über den erfolgreich absolvierten Systemcheck, welche über F&C – „Internationales Centrum für Franchising und Cooperation“ – abgewickelt wird, freuen. Weiters wurde Unimarkt-Franchisepartnern schon zwei Mal (2009 und 2014) der Franchisenehmer-Award, dies ist eine branchenübergreifende Auszeichnung zum besten Franchisepartner, verliehen. Rechtzeitig zum 40. Geburtstag im Jahr 2015 setzt Unimarkt seinen Wachstumskurs aber auch an anderer Front fort – im Internet. Seit November 2014 sind Bestellungen im Online-Shop möglich, die innerhalb von 24 Stunden von der Post zugestellt werden. Die freudige Unternehmensbotschaft im Original: „Als erster Supermarkt in Österreich kann Unimarkt über seinen Online-Shop jeden Haushalt in den neun Bundesländern mit Lebensmitteln beliefern.“
Kontakt
UNIMARKT Handelsgesellschaft m.b.H.
& Co. KG
Geschäftsführer Dkfm. (FH) Andreas Haider
Egger-Lienz-Straße
15, A-4050
Traun
Tel.:
07229/601-0
Fax: 07229/601-85
Mail: office@unimarkt.at
Web www.unimarkt.at