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Tipps für den Umgang mit den neuen US-Zöllen

Hinweise und Strategien

Lesedauer: 2 Minuten

09.04.2025

Inhaltsverzeichnis

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5 Tipps

Information

Informieren Sie sich über die geltende Rechtslage. Halten Sie sich über aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden. Die Rechtslage betreffend Zölle bzw US-Handelspolitik ist derzeit sehr volatil und kann sich rasch ändern. Informieren Sie sich auch, ob Sie tariff exclusions / Zollausnahmen für Sie in Fragen kommen könnten.

Risikoabschätzung 

Evaluieren Sie das Risiko, dem Ihr Unternehmen bei potenziellen Erhöhungen/Änderungen der Zollsätze ausgesetzt sind. Prüfen Sie, wie sich Erhöhungen der Zollsätze auf Ihre Verträge auswirken könnten. Prüfen Sie, wie sich die Erhöhung der Zöllsätze auf Ihre Lieferketten auswirken würden.

Risikostreuung

Diversifizieren Sie Ihre Lieferanten/Lieferketten. Beachten Sie dabei, dass sich die US-Zölle in den nächsten Jahren immer wieder, rasch und je nach Land individuell ändern könnten.

Optimierung

Optimieren Sie Ihre Lagerverwaltung, um besser auf potenzielle Zollerhöhungen reagieren zu können. Beobachten Sie auch Wechselkurse, die Veränderungen beim Zollsatz noch verstärken können.

Lobbying

Setzen Sie sich mit Ihrer jeweiligen Branchenvertretung bei der Wirtschaftskammer Österreich bzw. den Landeskammern in Verbindung, die die Betroffenheit der jeweiligen Branchen von Zollerhöhungen evaluiert und sich auch auf europäischer Ebene für Ihre wirtschaftlichen Interessen einsetzt.


Weitere Strategien

Zölle vermeiden

  1. Zollklassifizierung überprüfen und ändern:
    Exporteure können die unterschiedliche Klassifizierung einzelner Produkte/Produktbestandteile mit unterschiedlichen Zollsätzen nutzen. Einzeln exportierte Komponenten könnten beispielsweise unter einen anderen Zollsatz fallen als das Endprodukt, wodurch man durch Anpassungen der Lieferungen ev. einen höheren Zollsatz vermeiden könnte.
    Überprüfen Sie auch die zolltarifliche Einstufung Ihres Produkts, es könnte sein, dass eine Ware irrtümlich unter Verwendung einer falschen zolltariflichen Einstufung importiert wird, die korrekte zolltarifliche Einstufung jedoch nicht oder geringer zollpflichtig ist
  2. Ursprungsland überprüfen und Be- oder Verarbeitung verlagern:
    Ist die Klassifizierung einer Ware nicht zu ändern, kann durch wesentliche Verarbeitung in anderem Land mit niedrigerem Zollsatz, das Ursprungsland verändert und dadurch potenziell höhere Zölle vermieden werden.
  3. Freihandelsabkommen, Handelsgesetze und Ausnahmeregelungen nutzen:
    Die USA haben 14 Freihandelsabkommen mit wichtigen Handelspartnern abgeschlossen, die Zölle und Handelshemmnisse abbauen sowie FTA-berechtigten Importen Zoll- und Gebührenvorteile bieten. Manche Produkte kommen für Zollausnahmen, sog. exclusions in Frage. Informieren Sie sich, ob Ihr Produkt unter eine exclusion fallen könnte.

Zölle entschärfen

  1. Evaluierung des zollpflichtigen Werts und Erstverkaufspreis statt Importpreis:
    Erstverkaufsbewertung ermöglicht es, Zölle auf den niedrigeren Preis den ein Zwischenhändler bezahlt, statt des höheren Preises, den der Importeur bezahlt zu entrichten, sofern bestimmte Kriterien erfüllt sind.
  2. Bewertung des zollpflichtigen Warenwerts:
    Überprüfen Sie, ob üblicherweise im Preis enthaltene Kosten, wie Montagegebühren, Provisionen etc. vom zollpflichtigen Warenwert ausgenommen werden können und wie sich transfer pricing auf den zollpflichtigen Warenwert auswirken könnte.
  3. Überprüfung von „Scope rulings“ beantragen:
    Die USA erheben eine große Zahl von Antidumping- und Ausgleichszölle. Durch jährl. Überprüfungen oder „Scope Rulings“ können niedrigere Zölle oder der Ausschluss bestimmter Waren aus diesen Anordnungen erreicht werden. 
  4. Zollaufschub überlegen
    Freihandelszonen, Zolllager und vorübergehende Einfuhren ermöglichen die
    Vermeidung höherer Zölle durch Lagerung, Verarbeitung oder zollfreie Ausfuhr.

Zölle zurückgewinnen

  1. Nachträgliche Anpassung der Verrechnungspreise beantragen
    Nachträgliche Anpassungen beim Transfer Pricing zwischen Mutter- und Tochterfirma können zu Nachzahlungen oder Erstattungen bei den Zollabgabgaben führen. Vorgaben der US-Zollbehörde CBP sind dabei einzuhalten. Updates zu den aktuellen Neuerungen bei US-Zöllen finden Sie auf unserer USA-Länderseite sowie beispielsweise bei Sandler, Travis & Rosenberg. 

Updates zu den aktuellen Neuerungen bei US-Zöllen finden Sie auf unserer USA-Länderseite sowie beispielsweise bei Sandler, Travis & Rosenberg.

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