Zerstörung nach Hochwasser
© Foto Fischer

Das große Aufräumen nach der großen Flut

Bei den Unwettern verursachten die Wassermassen auch in zahlreichen Betrieben schwere Schäden. Ein Lokalaugenschein.

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Aktualisiert am 22.09.2023

Es sind die Bilder der vergangenen Tage, die sich tief ins Gedächtnis der Steirerinnen und Steirer eingebrannt haben: überflutete Orte, unterspülte Straßen, reißende Bäche, Muren und Hangrutschungen. Neben den Bezirken Deutschlandsberg und Südoststeiermark zählt Leibnitz zu den am stärksten vom Hochwasser betroffenen Gebieten. Zu tragischen privaten Schicksalen kommen auch viele regionale Betriebe, in denen die Flut enorme Schäden verursacht hat. Die WKO-Spitze rund um Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg war mit Regionalstellenobmann Johann Lampl und -Leiter Josef Majcan bei betroffenen Unternehmen vor Ort.

Besonders dramatische Stunden erlebten Seniorchef Josef Resch und Geschäftsführer Manfred Mausser von der Resch & Partner Tennishallen GmbH in Heimschuh: Sie wurden mit dem Polizeihubschrauber vom Dach der Tennishalle gerettet. In der Halle und im Außenbereich wurden große Schäden verzeichnet, auch weil der Damm als Hochwasserschutz nachgegeben hat. 

Beim Holzbaubetrieb Watz in Heimschuh wurden nicht nur die Hallen, das Holz- und Kleinteilelager geflutet. Im Büro wurde ein unvorstellbarer Wasserstand von einem Meter gemessen. 60 Feuerwehrmänner waren im Einsatz, jetzt laufen die Aufräumarbeiten an. Der Schock sitzt tief, und die Angst auch, verursacht doch der steigende Grundwasserspiegel noch immer Probleme.

Unweit davon wurde auch die Ölmühle Hartlieb schwer in Mitleidenschaft gezogen. „Wir waren von der Schnelligkeit des Wasseranstiegs und den Wassermassen völlig überrascht“, heißt es aus dem Unternehmen. Trotz Vorsorgemaßnahmen – etwa ein externes Rohstofflager – konnten die Schäden nicht verhindert werden.

Eine Schneise der Zerstörung

Eine Schneise der Zerstörung zog das Wasser auch durch die Bäckerei-Konditorei Josef Hubmann GmbH in Großklein: Nicht nur das Lager im Keller wurde geflutet, sondern das Wasser bahnte sich seinen Weg auch durch das Lokal und den Verkaufsraum. An der Einrichtung, an Maschinen, im Keller und an den Böden entstand großer Schaden.  

Vier Unternehmer-Schicksale, die exemplarisch aufzeigen, wie   wichtig ein umfassender Versicherungsschutz bei Naturkatastrophen ist. „Wir diskutieren seit Jahren eine Pflichtversicherung gegen Naturkatastrophen. Hier müssen wir endlich vom Reden ins Tun kommen“, so Herk. Dafür brauche es aber entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen.

Um den Unternehmern in dieser Ausnahmesituation finanziell unter die Arme zu greifen, hat die WKO Steiermark mit der SVS eine Soforthilfe-Aktion ins Leben gerufen – und sagt betroffenen Unternehmen bis zu 20.000 Euro an Hilfsgeldern zu. Ansprechpartner für Unwetter-Schäden ist in diesem Fall die Regionalstelle Südsteiermark.