Die Obleute der Kärntner Wirtshauskultur Gerfried Hopf und Kathrin Zollner
© WKK | Dietmar Wajand

Kärntner Wirtshauskultur feiert jugendliche 30!

Kärntens größte Wirtshauskooperation, die Kärntner Wirtshauskultur, feiert am Dienstag mit einem Festakt in Bodensdorf am Ossiacher See ihr 30-jähriges Bestehen. Knapp 100 Wirtinnen und Wirte stehen unter dem Dach des eigenständigen Vereins für Gastfreundschaft, Gemütlichkeit, authentische Speisen und die dazu passenden Getränke.

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Aktualisiert am 19.11.2024

„Das Kärntner Wirtshaus ist das Herzstück der heimischen Kulinarik und gehört zur Kärntner DNA“, sind sich die Obleute Gerfried Hopf und Kathrin Zollner sicher. „Viele Gäste aus dem In- und Ausland schätzen an Kärnten die Seen, die Berge und nicht zuletzt unsere gelebte Kärntner Wirtshauskultur in allen Landesteilen.“ Entstanden ist die Wirtekooperation 1994 aus einer Arbeitsgruppe der WK-Fachgruppe Gastronomie. Die Ziele haben auch im Jubiläumsjahr nichts an Bedeutung verloren: Gastfreundschaft, regionale Kulinarik, traditionelle Werte und Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit. Die Wirtshauskultur fördert die regionale Gastronomie und trägt zur Erhaltung der Kärntner Küche und des Brauchtums bei. Ihre Mitglieder legen Wert auf Qualität, Regionalität und Nachhaltigkeit, unterstützen lokale Produzenten und leisten einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Identität Kärntens.  

Engagement für Tradition und kulinarische Highlights

Der Verein hat zahlreiche Initiativen und Veranstaltungen ins Leben gerufen, im Mittelpunkt des gemeinsamen Außenauftritts steht der kulinarische Jahreskalender, der die Mitglieder bei kulinarischen und thematischen Schwerpunkten unterstützt. Neben Service und gastronomischem Marketing entwickelt sich der Verein immer mehr in Richtung Interessenvertretung für die etablierte Gastronomie. „Es hat sich speziell in der Gastronomie in den vergangenen 30 Jahren viel getan“, berichten Hopf und Zollner. Kaum eine andere Branche hatte so viele Herausforderungen zu meistern gehabt, die viele Betriebe auf eine harte Probe gestellt haben. Mit Engagement, unternehmerischem Mut und der Hinwendung zum Gast soll das Kärntner Wirtshaus als traditionelles Kulturgut des Landes erhalten werden.  

Unterstützung für Wirtshäuser dringend notwendig

Neben dem Engagement der Wirtinnen und Wirte fordert der Verein Wirtshauskultur auch die Unterstützung des Landes ein. Kostenexplosion bei Zutaten, Getränken und Energie, Personalmangel und ein immer weiter wuchernder Bürokratie- und Vorschriftendschungel würden den Betrieben zu schaffen machen. Dadurch werde es für viele Betriebe schwierig bis unmöglich die Nachfolge- bzw. Übergabefrage zufriedenstellend zu lösen. Während es für andere Branchen in den vergangenen Jahren Förderprogramme gegeben hat, ist die Unterstützung der heimischen Gastronomie über das Stadium politischer Lippenbekenntnisse noch immer nicht hinausgekommen. Wenn man an die Stärkung des ländlichen Raumes denkt, müsse neben der Landwirtschaft und anderen Branchen auch die Gastronomie unterstützt werden. Übernahmeförderung oder Programme zur Neuausrichtung von Betrieben wären ebenso lohnende Themen wie die Bereiche Investitionsförderung, Know-how-Transfer, Digitalisierung und Sichtbarmachung der Betriebe im Netz. Auch ein besser abgestimmtes Vorgehen mit den Kommunen, wenn es um das Vereinsleben geht, würde der Branche helfen. Vereine haben jahrzehntelang ihre Heimat in Wirtshäusern gefunden – darauf müsse mehr Rücksicht genommen werden, bevor in Zeiten ohnehin klammer Gemeindekassen neue Vereinshäuser entstehen.  

Alpen-Adria-Raum im Fokus

Für die nahe Zukunft strebt die Kärntner Wirtshauskultur eine stärkere Ausrichtung in Richtung grenzüberschreitende Alpen-Adria-Kulinarik an. Bereits im Herbst des nächsten Jahres sind spezielle Angebote in Kooperation mit der Gastronomie aus den Nachbarregionen geplant – die Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Initiativen wird angestrebt.

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