Bernhard Domandl, Inhaber des Uhren- und Schmuckfachgeschäfts GUNSAM (links im Bild) mit Frank-Thomas Moch, Obmann des Landesgremiums Wien des Juwelen- und Uhrenhandels in der Wirtschaftskammer Wien.
© Fernanda Nigro

Für immer ja - Trauringe beliebt wie eh und je

Trauringe und Diamantschmuck gehören seit Jahren zu den wichtigsten Umsatzbringern im Fachhandel - Beratung wichtig: Ringe werden mit Bedacht gekauft und das fast ausschließlich stationär - Klassische Eheringe sind gefragt - Beliebteste Gravur: Vorname und Hochzeitsdatum

Lesedauer: 4 Minuten

Aktualisiert am 06.05.2024

Bernhard Domandl, Inhaber des Uhren- und Schmuckfachgeschäfts GUNSAM (links im Bild) mit Frank-Thomas Moch, Obmann des Landesgremiums Wien des Juwelen- und Uhrenhandels in der Wirtschaftskammer Wien. 

Der Wonnemonat Mai läutet die Hochzeitssaison ein. Rund 44.000 Paare geben sich österreichweit das Ja-Wort, in Wien waren es im letzten Jahr 9.123 Eheschließungen und 609 eingetragene Partnerschaften. Die meisten Trauungen finden im Juli, gefolgt von September, Juni und Mai statt. Im Zuge der Hochzeitsvorbereitungen ist der Gang zum Juwelier für die meisten Paare ein Highlight: Anfang des Jahres herrscht in der Branche Hochbetrieb.

Besuch im Fachhandel für viele Paare ein Highlight

Für viele Paare ist die gemeinsame Auswahl der Eheringe ein emotionales Erlebnis, das einen ganz wesentlichen Meilenstein auf dem Weg zur Ehe darstellt. „Das Tragen des Ringes von beiden Partnern ist stark symbolbehaftet. Das Schmuckstück trägt man ein Leben lang und verbindet auf Ewigkeit mit dem Lebensgefährten. Umso bedeutsamer ist für viele Paare die Entscheidung, welche die richtigen Ringe sind“, so Frank-Thomas Moch, Obmann des Landesgremiums Wien des Juwelen- und Uhrenhandels in der Wirtschaftskammer Wien.

Nach den schwierigen Zeiten und einem Hochzeitsstillstand während Corona, erholt sich der Verkauf seit letztem Jahr wieder

Bei der Auswahl von Trau- und Eheringen ist den Paaren Beratung vor Ort ganz besonders wichtig. Der Verkauf von edlem Schmuck wird traditionell mit individuellem Service und besonderen Einkaufserlebnissen in Geschäften assoziiert, die sich online nur schwer umsetzen lassen. Auch wenn sich der Großteil der Kunden meist sehr gut online informiert, wird immer noch deutlich mehr stationär gekauft. Das bestätigt auch Bernhard Domandl, der Inhaber des Uhren- und Schmuckfachgeschäfts GUNSAM am Floridsdorfer Spitz beim Betriebsbesuch vor Ort. Schon seit 117 Jahren werden in diesem Traditionsbetrieb Schmuck und Uhren verkauft, angefertigt und repariert.

Das Hochzeitsgeschäft meldet sich zurück

Aus wirtschaftlicher Sicht gesehen, ist das Hochzeitsgeschäft für die Wiener Juweliere von großer Bedeutung. Jährlich werden mehrere zehntausend Verlobungs- und Eheringe verkauft. „Trauringe und Diamantschmuck gehören seit Jahren zu den wichtigsten Umsatz- und vor allem Ertragsbringern im Fachhandel“, so Moch. „Das Hochzeitsgeschäft ist für die Branche sehr wichtig und konstant.Oft markiert es den Beginn einer Kundenbeziehung, die auf Folgebesuche hoffen lässt. Vom Verlobungsring ausgehend, werden Eheringe, Morgengaben oder eine Uhr gekauft.“ „Nach den schwierigen Zeiten und einem Hochzeitsstillstand während Corona, erholt sich der Verkauf seit letztem Jahr wieder, so Moch: „Trotz schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Händlerinnen und Händler konnten sich die Umsätze auf dem hohen Niveau des Vorjahres stabilisieren. Hochzeiten werden noch immer nachgeholt, das kommt dem Verkauf von Trau- und Verlobungsringen sowie Hochzeitsschmuck natürlich zugute.“ Seit letztem Jahr verzeichnet der Fachhandel wieder einen regen Betrieb und ein deutliches Plus beim Verkauf von Trauringen und Hochzeitsschmuck.

Trend: „Ja“ zu Qualität und Nachhaltigkeit

Beim Design bleiben die meisten Wienerinnen und Wiener den Eheringen im klassischen Design und der Klassikerfarbe Gelbgold treu. „Eheringe sind nicht mehr so breit wie früher. Vielen ist ein schlichtes Design wichtig, um den Ring im Alltag gut kombinieren zu können“, erklärt Domandl, der als Schmuckhändler und Goldschmied seit vielen Jahren Brautpaare bei der Auswahl berät. Es gibt aber auch Kunden, die es ausgefallen wollen, etwa verschiedene Edelmetalle und Farben mixen. Kunden, die es individuell mögen, haben auch die Möglichkeit ihre Ringe gemeinsam mit dem Juwelier zu designen und in Auftrag zu geben. Unendliche Möglichkeiten bieten dabei auch 3D-Ehering-Konfiguratoren. Ob handgefertigte Unikate, ausgefallene Eheringe oder schlicht. „Es gibt nichts, das es nicht gibt. Wichtiger geworden ist den Kundinnen und Kunden aber jedenfalls die Wertigkeit und Qualität der Ringe“, so Moch. Allgemein ist der Trend beim Schmuck von einem verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein geprägt.

Gravur in der Ring-Innenseite sehr beliebt

Das Minimum an Individualität ist die Gravur: Vorname und Hochzeitsdatum gelten als Standard. Doch der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Auch Eheversprechen, der Termin des ersten Dates, Symbole mit Bedeutung oder fremdsprachige Liebesbekundungen finden sich in der Ring-Innenseite. Für Eheringe, Trauringe und Partnerringe ist die Gravur schon lange sehr gefragt. Nun setzt sich dieser Trend auch zunehmend bei Verlobungsringen durch.

Verlobungsring: das Symbol eines Versprechens

Beim Verloben sind derzeit schlichte Solitärringe mit einem einzigen hübschen Brillanten, gefertigt aus Gelb-, Rosé- oder Weißgold oder aus Platin beliebt. Auch zusätzliche kleine Brillanten in der Schiene sind gerne gesehen. „In der Regel trägt die Frau bei uns den Verlobungsring links und den Trauring später rechts. Allerdings ist es heute auch gängig, beide Ringe zusammen an der linken Hand zu tragen – der Verbindung zum Herzen“, erklärt Moch. Immer mehr Paare schenken sich neue Ringe zur Silberhochzeit und wollen damit ihr Eheversprechen erneuern.

Quelle zu Eheschließungen: Statistik Austria

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