Drittes Einkaufswochenende bringt heiße Phase für Wiener Weihnachtsgeschäft
Handelsobfrau Gumprecht: „Es wird sich einiges abspielen in Wien“ - Schon unter der Woche gute Frequenz in Innenstadt und rund um Mariahilferstraße, Steigerung zum Wochenende hin erwartet - Zielgerichtete Käufe nehmen zu
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„Diesen Freitag und Samstag erreichen wir einen Höhepunkt im Wiener Weihnachtsgeschäft“, so die Einschätzung von Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien zum bevorstehenden dritten Einkaufwochenende. „Auch unter der Woche sind schon viele Christkindl unterwegs, da rechnen wir zum Wochenende hin mit einer Steigerung. Viele Wiener planen ihre Geschenkelisten zeitnah zu komplettieren.“ Besonders in der Wiener Innenstadt und im Grätzel rund um die Mariahilferstraße rechnet die Obfrau mit einer traditionell hohen Frequenz. „Nachdem das heurige Weihnachtsgeschäft mit dem Wintereinbruch eher verhalten angelaufen ist, nimmt es seit dem letzten Wochenende Fahrt auf“, so Gumprecht. Viele Händler berichteten von einer guten Weihnachtsstimmung und soliden Umsätzen. „Es bleibt jedoch ein Weihnachtsgeschäft mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite spürt man, dass die Wiener trotz Teuerung gerne schenken und Weihnachten einen sehr hohen Stellenwert hat, auf der anderen Seite kämpfen die Wiener Händler mit steigenden Kosten und unterm Strich mit einem realen Minus“, so Gumprecht. „Die Weihnachtsumsätze sind für viele, insbesondere kleine Händler, überlebenswichtig, umso erfreulicher also, wenn das kommende Wochenende ein gutes Geschäft bringt.“
Für eine hohe Frequenz sprechen auch die Umfrageergebnisse der KMU Forschung Austria, wonach die große Mehrheit der Wiener angibt, die Geschenkeinkäufe in der ersten Dezemberhälfte zu erledigen (37 Prozent). Außerdem fällt das normalerweise sehr starke vierte Einkaufwochenende heuer sehr knapp zum Weihnachtabend - der vierte Einkaufssamstag ist der 23. Dezember. „Viele wollen ihre Geschenke sicher zuhause haben und wenn, nur noch vereinzelte besorgen“, so Gumprecht. Nur knapp jeder Zehnte (12 Prozent) gibt an, ein Late-Shopper zu sein und Geschenke erst in der zweiten Dezemberhälfte zu kaufen. „Da gab es in den letzten zehn Jahren eine große Entwicklung: Bereits letztes Jahr sank der Anteil der sogenannten Late-Shopper auf das seit 2013 tiefste Niveau“, erklärt die Obfrau.
Zielgerichtete Käufe nehmen zu
Es gilt: Je näher der Weihnachtabend rückt, desto zielgerichteter kaufen die Wiener ein. Die Obfrau ergänzt: „Wer genauer aufs Geld achtet, macht sich mehr Gedanken darüber, wofür er es ausgibt. Diese bewusste Kaufentscheidung spüren wir heuer deutlich.“ Wenn es um die Informationsquelle beim Geschenkekauf geht, ist das Internet am beliebtesten (66 Prozent). 32 Prozent der Wiener informieren sich direkt im Geschäft oder gustieren am Schaufenster. Jeder Vierte greift auf Prospekte zurück, Plattformen wie Facebook oder Instagram liegen bei acht Prozent. „Eine große Mehrheit informiert sich vorab online, kauft jedoch im lokalen Handel“, so Gumprecht. Fünf der sieben durchschnittlich gekauften Packerl besorgen die Wiener im Geschäft. Insgesamt gehen rund zehn Millionen Packerl über Wiens Ladentische. Besonders für Branchen wie den Schmuckhandel ist das bevorstehende Wochenende entscheidend. „Wer etwas Teureres schenkt, hat sich vorab informiert oder auch beraten lassen und erledigt kommendes Wochenende die Besorgung“, so Gumprecht. Begehrt sind jetzt auch Weihnachtsdekorationen und Sportartikel. Auch im Mode-, Schuh- und Spielwarengeschäften sowie in den Buchhandlungen wird gekauft.