Ein Mann arbeitet an einem Snowboard
© Blue Tomato

Zweites Leben für alte Snowboards

Vom Snowboard über Skischuhe bis zum Helm: Der Sporthandel bietet immer mehr Recyclingprodukte für den Pistenspaß.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 08.02.2024

Das Thema Nachhaltigkeit sitzt zunehmend auch beim Wintersport mit am Lift. Umweltschonende und ressourcensparende Produktionsprozesse rücken bei den Sportartikelherstellern in den Fokus. So hat Blue Tomato, auf Snowboards und dazugehörige Mode spezialisierter steirischstämmiger Händler mit Firmensitzen in Schladming, Graz und Wien sowie mehr als 80 Shops in neun Ländern, seit Kurzem Secondhand-Boards im Angebot. Dafür kooperiert man mit dem durch runderneuerte Laptops und Smartphones bekannt gewordenen Onlinehändler Refurbed. 

Die Boards aus dem Blue-Tomato-eigenen Verleih werden dafür vom hauseigenen Serviceteam auf ihre Wiederverwertbarkeit überprüft, fachmännisch aufbereitet und über refurbed.at zum Verkauf angeboten. Es gibt eine zwölfmonatige Garantie und ein 30-tägiges Rückgaberecht. Der Verkauf startet im März. Parallel bietet man auch ein – kundenbindendes – Entsorgungsservice für alte Boards. Bei Rückgabe im Shop erhält man einen 50-Euro-Einkaufsgutschein. Diese Boards landen allerdings nicht wieder im Handel, sondern werden zu Kunstwerken oder Skateboards.

Eine Hand, darin liegen bunte Plastikteile
© Tecnica, Salomon Blue Tomato recycelt Snowboards, aus alten Skischuhen wird Granulat für neue Modelle.


Recycling steht aber auch bei anderen Wintersportausrüstern im Fokus. So verwendet der oberösterreichische Skiproduzent Fischer aus Ried im Innkreis bei seinen Alpinmodellen der „Ranger“-Serie Skikanten, die aus recyceltem Aluminium hergestellt werden. Die Tecnica/Blizzard-Gruppe sammelt über den Handel alte Skischuhe wieder ein. Sie werden in ihre Einzelbestandteile aus Metallen und Plastikarten verschiedener Härtegrade zerlegt und wiederverwertet – beispielsweise als Granulat, das in die orangen Sicherheitsmatten am Pistenrand gefüllt wird, oder als Rohstoff für neue Skischuhschalen. 90 Prozent des Materials bleiben so im Kreislauf.

Salomon hat sich indes der Skihelme angenommen, die bislang aufgrund von komplexen Materialverbundstoffen nicht wiederverwertbar waren. Nach vierjähriger Forschungsarbeit hat man jetzt ein Modell auf den Markt gebracht, das vollständig recycelbar ist, da mehr als 96 Prozent des Materials den gleichen Ursprung haben. Auch einen Langlaufski hat man im Programm, dessen Kern aus einem PET-Schaum aus recycelten Plastikflaschen besteht.