Worauf die Steirer heuer bauen werden
Auch wenn die steirische Bauvorschau für 2021 ein Minus von 2,6 Prozent prognostiziert, bleibt der Wohnbau auf hohem Niveau.
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Die Corona-Pandemie hat auch in der steirischen Baubranche deutliche Spuren hinterlassen: So wurde für das Gesamtjahr 2020 beim Bauproduktionswert ein Rückgang von 8,3 Prozent errechnet. Und auch 2021 dürfte unterm Strich mit einem Minus enden, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau: Prognostiziert wird für heuer ein Rückgang von 2,1 Prozent. Das geht aus der aktuellen steirischen Bauvorschau hervor, die Joanneum Research im Auftrag der WKO Steiermark (Bauwirtschaft) und des Landes Steiermark durchgeführt hat. Insgesamt wurden 36 Bauunternehmen befragt und 142 Gemeinden eingebunden.
Während man bei den Prognosen für 2021 im Tiefbau das markanteste Minus erwartet, weisen die Baupreisindizes im Hochbau eine starke Steigerung – nämlich ein Plus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – aus. Insbesondere der Wohnbau mit den Sanierungen und Adaptierungen entwickelt sich auf hohem Niveau. Und auch die Bewilligungen beim Wohnungsneubau zeigen einen großen Sprung nach oben. Regional ist die Steigerung besonders markant im Raum Graz sowie in der Süd-, Ost- und Weststeiermark, während in der Obersteiermark mit einem weiteren Rückgang zu rechnen ist.
„Die steirische Baubranche ist beim Aufholen, die Auftragsbücher füllen sich wieder“, sagt Innungsmeister Alexander Pongratz, der trotz der coronabedingten Herausforderungen zuversichtlich ins neue Jahr blickt: „Die Investitionslust ist merkbar gestiegen, nicht zuletzt wegen der niedrigen Zinsen. Mit einer guten Bonität bekommt man schon Kredite mit 0,5 Prozent Zinsen, das beflügelt Investitionen.“
Eine negative Entwicklung zeigt sich indes im Verkehrswegebau. So wird für 2021 ein Minus von neun Prozent prognostiziert. Zwar sind insbesondere im Bereich der Schiene Steigerungen zu erwarten – Stichwort Koralmprojekt –, die weiteren Investitionen der öffentlichen Hand sind aber rückläufig. Im Wasserbau werden indes verstärkte Investionen der öffentlichen Hand etwa im Bereich von Schutzwasserbauten verzeichnet. Unterm Strich rechnet man in der Bauvorschau für 2021 im Wasserbau mit einem leichten Minus von 2,5 Prozent.
„Die öffentliche Hand ist gerade jetzt gefordert, Impulse für die Wirtschaft zu setzen“, so Pongratz. Positiv sei, dass die Politik den Bedarf erkannt habe: „Die Winterbauoffensive wurde auf 2,1 Millionen Euro nachdotiert – ein wichtiges Signal, denn der Bau ist der Motor der Wirtschaft.“