Jetzt braucht es Maßnahmen, damit die steirische Wirtschaft im Herbst 2020 nicht in ein Rekordtief schlittert!
Wirtschaftsbarometer Frühjahr 2020
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Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wurden weite Teile der heimischen Wirtschaft buchstäblich lahmgelegt. Die Erwartungssalden rasseln bei der Frühjahres-Umfrage zur aktuellen Konjunkturlage in den Keller und befinden sich aktuell auf einem Rekordtief. Die aktuelle Corona-Krise trifft die steirische Wirtschaft deutlich stärker als die letzte Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Erwartungen in Bezug auf die weitere Entwicklung des allgemeinen Wirtschaftsklimas waren noch nie so schlecht wie jetzt: 73,5 % zeigen sich pessimistisch, nur 1,9 % gehen von einer Verbesserung des Wirtschaftsklimas in den kommenden 12 Monaten aus. Jeder Fünfte möchte aufgrund der vorherrschenden Unsicherheit im Mai keine Einschätzung abgeben. Der Erwartungssaldo kommt damit aktuell bei ‑71,6 Prozentpunkten zu liegen. Zu Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise im Herbst 2008 waren es vergleichsweise ‑63,2 Prozentpunkte.
Die Salden zur Geschäftstätigkeit waren bisher solide, die Erwartungen liegen unter dem Niveau der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise!
Befand sich die steirische Wirtschaft zu Jahresbeginn noch auf einem soliden Wachstumspfad, so schlittert diese gegen Ende des 1. Quartals unerwartet in eine harte Rezession. Die Saldenwerte zur künftigen Geschäftstätigkeit (Umsatz, Auftragslage und Investitionen) fallen durchwegs unter die Nulllinie: 59,2 % der Unternehmen rechnen in den nächsten 12 Monaten mit einem Umsatzrückgang, 11,0 % sind hingegen zuversichtlich (Erwartungssaldo: ‑48,2 Prozentpunkte). Auch die Erwartungen an den Exportumsatz sind von Unsicherheit getragen: Der Saldo fällt auf -22,5 Prozentpunkte, wobei in etwa jeder zehnte Exportbetrieb die weitere Entwicklung derzeit nicht abschätzen kann.
Der unerwartete Konjunktureinbruch dämpft die Investitionsbereitschaft deutlich!
Die wirtschaftliche Entwicklung rund um die COVID-19-Pandemie schlägt sich auch auf die Investitionsbereitschaft der steirischen Unternehmen nieder. Mehr als die Hälfte (55,1 %) gehen zum Zeitpunkt der Umfrage von einem Rückgang ihres Investitionsvolumens im nächsten Jahr aus. 28,5 % planen sogar überhaupt keine Investitionen zu tätigen. Bei den übrigen Betrieben ist das Hauptmotiv in erster Linie der Ersatzbedarf (44,7 %).
Die Situation am steirischen Arbeitsmarkt ist angespannt und dürfte sich vorerst nicht bessern!
Die aktuelle Wirtschaftslage stellt auch den heimischen Arbeitsmarkt vor neue Herausforderungen. Obwohl versucht wird durch Maßnahmen wie Kurzarbeit die Arbeitslosigkeit einzudämmen, dürfte die Situation in den kommenden 12 Monaten angespannt bleiben. Beinahe die Hälfte der befragten Unternehmen (46,2 %) gehen künftig von einem Personalabbau aus, nur 5,5 % werden eher Beschäftigung aufbauen. Der Erwartungssaldo fällt damit auf ein Rekordtief von ‑40,7 Prozentpunkten.
Zur Konjunkturumfrage „Wirtschaftsbarometer“
Das „Wirtschaftsbarometer“ ist die halbjährliche Konjunkturumfrage der Wirtschaftskammerorganisation. Befragt werden Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft aller Sparten und Größenklassen. Die vorliegenden Ergebnisse zur aktuellen Konjunkturlage in der Steiermark stützen sich auf Meldungen von 1.025 Unternehmen. Diese bilden eine wesentliche Basis, um die Entscheidungsträger unseres Landes mit den Anliegen und Forderungen der gewerblichen Wirtschaft konfrontieren zu können und so das Wiederhochfahren der heimischen Wirtschaft bestmöglich zu unterstützen.
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