Hand hält Smartphone. Auf dem Bildschirm sieht man die Lolyo App.
© Lolyo

Wieso gute Kommunikation im Job das A und O ist

Weg vom Flurfunk, hin zur transparenten Kommunikation: Ein Überblick, wie man alle Mitarbeiter ohne E-Mail-Flut erreicht. 

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 20.06.2024

Ohne Dialog und Austausch geht es nicht – davon ist Andrea Kern, Unternehmensberaterin in Graz, überzeugt. „Kommunikation ist ein Zeichen der Wertschätzung. Es zeigt den Mitarbeitern, dass sie gesehen werden. Das ist Beschäftigten heutzutage genauso wichtig wie das Gehalt. Gelingt das, werden die Loyalität und die Motivation gesteigert“, erzählt Kern.   

Zahlen geben ihr recht. So sind laut des jüngst veröffentlichten „State of the Global Workplace 2023“-Reports von Gallup nur 13 Prozent der Arbeitnehmer in Europa am Arbeitsplatz engagiert bei der Sache. Anders gesagt: Nur jeder Zehnte fühlt sich dem eigenen Unternehmen verbunden – ein Jobwechsel ist folglich nicht ausgeschlossen.

Besser man kommuniziert zu oft als zu wenig. Erhalten Mitarbeiter nicht ausreichend Informationen, können Gerüchte und Sorgen entstehen.

Immer mehr heimische Firmen erkennen das und lassen sich von Teamevents bis zu flexiblen Arbeitszeitmodellen so einiges einfallen, um an Attraktivität zu gewinnen. Richtig kommuniziert werde das jedoch in vielen Fällen nicht, weiß Unternehmer Thomas Mörth: „Oft ist es von der Geschäftsführerseite gar nicht gewünscht, mit Mitarbeitern in Dialog zu treten. Interne Kommunikation ist aber für einen guten Workflow extrem wichtig. Bei immer mehr Unternehmen setzt daher mittlerweile ein Umdenken ein. Kommunikation erfordert natürlich einen gewissen Aufwand, trägt aber zugleich zur Loyalität bei und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen.“ 

Geschäftsführer von Lolyo Martin Guess und Thomas Mörth
© Lolyo Martin Guess und Thomas Mörth Entwickler von Lolyo

Aber wie gelingt nun gute interne Kommunikation? Viele Firmen setzen auf Intranet-Software, Betriebszeitungen oder auf ein schwarzes Brett. Auch die Stoelzle Glass Group mit Sitz in Köflach informierte ihre Mitarbeiter lange Zeit über solche Kanäle.  Doch mit sechs Produktionsstandorten in Europa und den USA sowie Dekorationswerken und Verkaufsbüros mit insgesamt über 3.000 Mitarbeitern kam dieses System schnell an seine Grenzen. Stattdessen setzte man auf eine interne App. Doris Marka erklärt: „Die Glasproduktion steht nie still. Um einen raschen Kommunikationsfluss zu gewährleisten, haben wir 2019 eine interne App eingeführt, die mittlerweile zu unserer Informationsquelle Nummer eins geworden ist.“

Die Stoelzle-App basiert auf der App „Lolyo“. Hinter dieser stecken die Grazer Thomas Mörth und Martin Guess. Aufgebaut ist „Lolyo“ wie ein Social-Media-Kanal inklusive Engagement-System, das Mitarbeiter für die aktive Teilnahme an der App mit Bonuspunkten belohnt. Sie lassen sich für Bonusartikel oder -leistungen im integrierten Goodie-Store einlösen. 

Herrschte bei vielen Unternehmen anfangs noch Skepsis, setzen mittlerweile rund 320 Firmen in über 25 Ländern auf „Lolyo“ – darunter auch steirische Unternehmen wie die Murauer Brauerei, Frutura oder die Merkur Versicherung. Auch bei Mitarbeitern komme die App gut an, erzählt Doris Marka: „Die Begeisterung bei der Belegschaft war von Anfang an da. Mittlerweile nutzen fast alle Stoelzle-Mitarbeiter die App. Die frühere Zettelflut lässt sich so vermeiden und alle Informationen können rasch in etlichen Sprachen zur Verfügung gestellt werden.“

Direkter Austausch

Neben „Lolyo“ bieten auch andere Softwarehersteller Mitarbeiter-Apps an (siehe unten in der Hinweisbox). Eine gute Investition, meint auch Andrea Kern. Immerhin sei der größte Teil der Arbeitskräfte operativ und nicht am Schreibtisch tätig. Ein Smartphone hat hingegen jeder.  Für die Kommunikation über die App gelten die gleichen Prinzipien wie in jedem Dialog: „Man muss eine verständliche Sprache wählen und braucht den Leuten nichts verkaufen. Interne Kommunikation ist nicht Marketing.“ Daneben sei Transparenz gefragt: „Lieber kommuniziert man zu oft als zu wenig“, meint Kern.