Wie sich HVO100 statt Diesel für Frächter auszahlen soll
Bis 2040 müssen Lkw ihre CO2-Emissionen um 90 Prozent reduzieren. Mit der Diesel-Alternative HVO100 gelingt das bereits jetzt.
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Die Zeit drängt. Bis 2050 möchte die EU klimaneutral werden. Nicht nur der Automobilverkehr ist davon betroffen, sondern auch Nutzfahrzeuge, wie Lkw. Der Plan der EU sieht eine schrittweise Reduktion vor. Konkret sollen ab 2030 die CO2-Emissionen im Schwerverkehr um 45 Prozent gesenkt werden, ab 2035 um 65 Prozent und ab 2040 um bereits 90 Prozent. Mit dem biogenen Treibstoff HVO100 schaffen bereits jetzt viele Unternehmen eine 90-prozentige Reduktion. Spar, Frikus, der osteirische Frächter Johannes Matzhold, die Planai-Hochwurzen-Bahnen oder auch die Österreichische Post haben in ihren Flotten den Diesel gegen den umweltfreundlicheren Treibstoff ersetzt.
Konstantin Weller vom Institut für Thermodynamik und nachhaltige Antriebssysteme an der TU Graz erklärt: „HVO100 ist ein biogener Kraftstoff, der hauptsächlich aus Speiseabfällen gewonnen wird und sofort verfügbar ist. Er kann in alle bestehenden Nutzfahrzeuge getankt werden und verspricht im Vergleich zu fossilem Diesel eine CO2-Reduktion von 90 Prozent.“
Weltgrößter Hersteller des Kraftstoffs ist das finnische Unternehmen Neste. Dieses verspricht, dass bis 2025 zehn Prozent der gesamten Nutzfahrzeugflotte in der EU mit HVO betrieben werden könnten. Auch in der Steiermark bieten immer mehr Tankstellen den neuen Treibstoff an.
Einziger Wermutstropfen: HVO100 ist um zehn bis 20 Cent je Liter teurer als herkömmlicher Diesel. Damit Frächter nicht auf den höheren Kosten sitzen bleiben, fordert die Fachgruppe von der Politik, den Treibstoff bei den Mauttarifen zu berücksichtigen. Wie Elektro- und Wasserstoff-Kfz sollen mit HVO100 betankte Fahrzeuge der kostengünstigeren CO2-Emissionsklasse 5 zugeordnet werden. Einen finanziellen Vorteil gibt es bereits: Bei Abfalltransporten über zehn Tonnen, die über 200 Kilometer auf österreichischen Straßen zurücklegen, vereinfacht HVO die Bürokratie. Die Abfrage für den Bahntransport spart man sich. Im Falle einer Kontrolle braucht es aber einen Nachweis.