Handy brennt
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Wie eine neuartige Ladebox Akkubrände verhindern soll

Die Leobner „Flameey GmbH“ bietet eine innovative Ladebox für Handys, um nächtliche Brände einzudämmen. 

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Aktualisiert am 09.01.2025

Weihnachten und Silvester sind vorbei – und für die heimischen Feuerwehren dürfte damit vielfach auch ein großes Aufatmen einhergehen. Denn egal, ob Böller oder Christbaumkerzen, Wohnungs- und Hausbrände haben zu dieser Zeit Hochsaison. Allerdings sind sie keinesfalls nur auf das Jahresende beschränkt – für die Steiermark wurden zuletzt laut Statistik mehr als 1.300 Brandfälle ausgewiesen – mit in Summe mehr als 60 Millionen Euro Schaden. Fakt ist also: Brandschutz ist nicht nur ein Thema der persönlichen Sicherheit, sondern auch ein wirtschaftliches Thema. Kein Wunder, dass sich der Steirer Bernhard Reinwald der Sache angenommen hat – und mit seinen beiden Unternehmen („Bernis Best Performance“ und der „Flameey GmbH“) von Leoben aus alles rund um Sicherheit und Brandschutz anbietet. Von Feuerlöscherüberprüfungen bis hin zu eigenen innovativen Entwicklungen. 

 90 Prozent der Menschen laden ihr Handy in der Nacht – schlafen also, wenn die größte Brandgefahr besteht. Dafür haben wir den Flameey entwickelt. 


Denn mit seinem „Flameey“ nennt Reinwald auch ein weltweites Patent sein Eigen: „Wir haben eine einzigartige Akku-Sicherheitsbox entwickelt, eine selbstschließende Handylade-Buchse.“ Der Bedarf sei dem Steirer im Zuge seiner rund 15-jährigen Erfahrung bei der Freiwilligen Feuerwehr und diverser Fortbildungen und Forschungsprojekte, gerade zum Thema E-Mobilität und Akku-Sicherheit, bewusst geworden; „Jeden Tag brennen in Österreich zwei Akkus“, erklärt Reinwald den Ausgangspunkt seiner Innovation. Das betreffe zwar nicht nur Handys, sondern auch Scooter, Laptops oder Werkzeuge. Aber: „Studien zeigen, dass 90 Prozent der Menschen ihr Handy in der Nacht aufladen – während sie schlafen. Genau dann, während des Ladevorgangs, besteht aber die größte Gefahr eines Akkubrands“, so der Flameey-Gründer. Und die Löschung eines solchen sei keinesfalls einfach – ganz unabhängig von der schlafbedingten verzögerten Reaktionszeit: „Aus diesen Parametern hat sich für mich eindeutig ergeben, dass es eine Lösung braucht. Ein System, bei dem der Mensch selbst nichts tun muss und somit die größte Fehlerquelle ausgeschaltet wird“, erklärt Reinwald. Entstanden ist der Flameey: Eine rund 20 Zentimeter große Box, in der das Handy unkompliziert geladen werden kann – mit einer automatischen Klappe, die auf feuerbedingt rasch ansteigende Temperatur reagiert. Reinwald: „Beginnt das Handy zu brennen, verschließt sich die Box und eine Brand- und Rauchausbreitung wird verhindert!“

Handy liegt in der Holzbox
© Flameey GmbH Das Handy bleibt in der Box für Alarme, Anrufe und Co. nutzbar – die Umgebung ist aber geschützt.


Mittlerweile wurden bereits erste Prototypen verkauft, die auch online (auf www.flameey.com) bestellt werden können. Noch im ers­ten Quartal will man richtig durchstarten und das Produkt breit vermarkten – mittelfristig auch international. „In New York sind Akkubrände beispielsweise ein massives Thema“, weiß Reinwald. Den Anfang machen Boxen für Handys und Werkzeugakkus. „Wir entwickeln aber auch Lösungen für Scooter oder sogar Autos und sind dabei an laufenden Forschungsprojekten beteiligt“, so der Steirer, der gleichzeitig betont: „Unser Produkt ist eine langfristige Anschaffung. Man muss sich überlegen: Wie oft kauft man sich ein neues Handy, wie viel wird dafür investiert – und wie viel ist einem gleichzeitig die eigene Sicherheit wert?“ Die Notwendigkeit sei jedenfalls gegeben. „Und wir sind die Einzigen mit einer individuell anpassbaren Lösung“, weiß Reinwald.

Quergefragt

Was ist Ihre Vision?

Reinwald: Wir wollen für mehr Sicherheit sorgen. 

Die größten Herausforderungen?

Die Personalsuche und die hohen Lohnnebenkosten.

Ziele für die Zukunft?

Lösungen für Scooter und Autos zu entwickeln.