Wie die Fieberkurve in der heimischen Industrie steigt
Laut einer aktuellen Industrieumfrage sieht die Mehrheit der Befragten die aktuellen Transformationsmaßnahmen kritisch.
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Ziemlich nachdenklich stimmen die Ergebnisse einer aktuellen bundesweiten Unternehmensbefragung durch die Energieinstitut der Wirtschaft GmbH im Auftrag der Bundessparte Industrie. Insgesamt wurden dafür 177 Personen aus allen Branchen, Bundesländern und Betriebsgrößen befragt. Demnach geben nur 13 Prozent an, dass sich ihr Unternehmen durch die aktuelle Energie- und Klimapolitik positiv entwickelt. Weiters glauben 17 Prozent der Unternehmen – und damit nicht einmal jeder fünfte befragte Betrieb –, dass der aktuelle Rechtsrahmen eine solide Basis für Investitionsentscheidungen sei. Zudem sind 14 Prozent der befragten Unternehmen der Meinung, dass die Transformation der Industrie in Richtung Klimaneutralität derzeit gut läuft. Nur sieben Prozent der befragten Betriebe denken, dass die aktuelle Klima- und Energiepolitik in der EU und Österreich das Vertrauen in den Standort stärkt – das Gros hat massive Zweifel daran, wie Oliver Dworak, Geschäftsführer des Energieinstituts, bestätigt: „Der Befund der Unternehmen in Zusammenhang mit der Transformation der Industrie fällt sehr kritisch aus.“
Energieversorgung der Industrie in der Zukunft
Präsentiert wurde die Umfrage im Zuge eines Pressegesprächs rund um die zukunftssichere Energieversorgung der Industrie. Robert Schmid, Umweltsprecher der Bundessparte Industrie in der WKÖ, und Bundessparten-Geschäftsführer Andreas Mörk gingen der Frage nach, wohin sich Europa standortpolitisch bewegt. „Europa verheddert sich zusehends in komplexer Transformationsregulatorik. Gut gemeinte Rechtsakte der EU verursachen mehr und mehr kontraproduktive Effekte“, so Schmid und Mörk unisono: „In der kommenden Periode brauchen wir rasche Checks, ob der Rechtsrahmen funktioniert, sowie wenn nötig rasche Reparaturen oder Rücknahmen und vor allem rasche Umsetzungen – von der Pilotphase bis hin zu Großprojekten.“ Kritisiert wurden etwa die CO2-Bepreisung und der „unrealistische“ Wasserstoff-Ausbau.
Schließlich warfen noch Experten einen Blick in die Zukunft – unter der Annahme einer 100-prozentigen Dekarbonisierung.