Wie der Weg aus der Krise gelingt
Wenn Geschäftsführer oder Führungskräfte ins Straucheln kommen, können Interimsmanager auf Zeit einspringen.
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Es ist ein Teufelskreis: Zunächst ein Bauchgefühl, das einem sagt, es stimmt etwas nicht im Betrieb. Ein diffuses Gefühl, das sich (noch) nicht durch Zahlen belegen lässt. Später wird aus der schleichenden eine akute Krise, wenn das Unternehmen schon in eine ordentliche Schieflage geraten ist. Doch was tun? Den Kopf weiter in den Sand stecken, die Krise aussitzen?
Das Problem dabei: Krisen sind nach wie vor oft ein Tabu-Thema, das lieber unter den Teppich gekehrt als offen angesprochen wird. „Dabei wäre gerade eine gute Krisenkommunikation entscheidend, um zu zeigen, dass die Geschäftsführung einen Plan hat“, ist Unternehmensberater Christian Rieger überzeugt. In der Praxis sind es dann oftmals Dritte – etwa Aufsichtsräte, Steuerberater oder Banken –, die Alarm schlagen.
Neue Perspektiven einbringen
Was viele nicht wissen: Interimsmanager können in solchen Krisenfällen einspringen, um den Unternehmer zu entlasten, eine andere Perspektive einzunehmen und den Betrieb wieder auf Schiene zu bringen. „Unternehmenskrisen gehen oft Hand in Hand mit persönlichen Krisen der Führung“, weiß Rieger: „Wichtig ist nur, sich rechtzeitig Hilfe zu holen, bevor es zu spät ist.“ Er ist selbst als Interimsmanager bei Betrieben vor Ort und versucht zu entlasten, wo es nur geht. Ein solcher Manager auf Zeit unterstützt die Unternehmensleitung wenige Tage bis einige Monate, „das ist von Fall zu Fall verschieden“, so Rieger. Inhaltlich versucht man, die Turbulenzen im Unternehmen sichtbar zu machen.
„Die Außensicht eines Externen bietet enorme Chancen. Wer eine andere Perspektive auf das Unternehmen einnimmt, dem tun sich dann auch ganz neue Möglichkeiten auf.“ Oft würde es reichen, an einzelnen Stellschrauben zu drehen, etwa das Team umzustellen, eine neue Technologie einzusetzen oder eine alternative Finanzierung zu wählen. Dafür holt sich der Interimsmanager dann freilich weitere Experten – etwa Psychologen, Banker, Juristen oder Techniker mit dem nötigen Know-how – an Bord.
Erklärtes Ziel sei, dass die Führungskraft entlastet werde und nach der Unterstützungsphase wieder mit Freude an die Arbeit gehe. „Dafür müssen viele Führungskräfte erst Gelassenheit, Achtsamkeit und Resilienz erlernen.“