"Stimmung ist trüb, aber nicht hoffnungslos"
Auftragseingänge bleiben auf niedrigem Niveau: Steirische Gewerbe- und Handwerksbetriebe stehen unter Druck. Die Politik ist gefordert.
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Die wirtschaftliche Situation der heimischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe ist trist. Nach wie vor leiden die Betriebe vor allem unter den Preissteigerungen, dem Arbeitskräftemangel und der anhaltenden Konsumflaute. „Die Stimmung ist getrübt, aber nicht hoffnungslos“, fasst Hermann Talowski, Spartenobmann der WKO Steiermark, zusammen. Das bestätigt auch die aktuelle Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria für das abgelaufene dritte Quartal. Der ohnehin auf niedrigem Niveau befindliche Auftragseingang ist laut der Erhebung unter 443 Betrieben (mit über 9.000 Beschäftigen) nochmals zurückgegangen: Im Vergleich zum ersten Halbjahr dieses Jahres sind die Umsätze um weitere fünf Prozent gesunken. Während der Auftragsbestand in den investitionsgüternahen Branchen konstant gegenüber dem Vorquartal bleibt, spitzt sich die Situation in den konsumnahen Branchen zu: Immer mehr Unternehmen kämpfen mit erheblichen Auftragseinbrüchen.
Neue Wachstumsimpulse durch Bundesregierung
Fast jeder dritte Betrieb spricht unterm Strich von einer „schlechten“ Entwicklung in diesem Jahr.
Allerdings: Etwas mehr als die Hälfte beurteilen die Marktentwicklungen als „saisonüblich“, der Rest befindet diese sogar für „gut“. Insgesamt liegt die Steiermark damit deutlich unter dem Österreichschnitt.
Für Talowski ist daher klar: „Es braucht dringend Wachstumsimpulse der neuen Bundesregierung.“ Konkret fordert der Spartenobmann neue Anreize, um Menschen über den Pensionsantritt hinaus für den Arbeitsmarkt zu gewinnen: „Hier braucht es steuerliche Erleichterungen.“ Außerdem setzt er sich für die Abschaffung der Normverbrauchsabgabe (NoVa) ein, um den wichtigen Automotive-Markt anzukurbeln. Ebenfalls im Forderungskatalog: Abschreibungen müssten verkürzt werden, so der Spartenobmann. „Dass Hoteliers Einrichtungen auf Jahrzehnte abschreiben müssen, entspricht längst nicht mehr der Realität.“ Aber für Talowski am wichtigsten: „Keine neuen Belastungen.“