Wechsel an der Spitze der Sparte Transport und Verkehr
„Taktstockübergabe“: Nach neun Jahren verabschiedet sich Spartenobmann Alfred Ferstl in die Pension. Sylvia Loibner übernimmt.
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Er war Spediteur aus Leidenschaft, vertrat mit viel Herzblut die Interessen der Sparte und setzte sich mit Begeisterung für die Ausbildung von Lehrlingen ein, doch nun sei es an der Zeit kürzer zu treten, erzählt Alfred Ferstl.
Nach 50 Jahren in der Speditionsbranche, davon 30 Jahre als Funktionär der Wirtschaftskammer und neun Jahre als Spartenobmann, wolle er ab 30. Juni in den wohlverdienten Ruhestand treten: „Ich werde meine Funktion langsam ausklingen lassen.“ Zeit für sein liebgewonnenes Hobby – den Golfsport – werde er am ersten Tag in der Pension aber noch nicht haben. „Am 1. Juli werde ich noch bei der Abschlussgala der Styrian Skills dabei sein. Darauf freue ich mich, denn das ist nocheinmal eine ganz große Bühne“, erzählt Ferstl.
1972 startete er seine Karriere als Speditionsangestellter bei der Firma Import Gebrüder Weiss in Graz. Kurz darauf wurde er Abteilungsleiter. 1974 folgte der Wechsel zur Spedition Pirnat, ehe er sich 1982 mit der A. Ferstl Spedition GmbH in Graz und der Intra Spedition GmbH in Wien selbständig machte. Auf sein Berufsleben und die vergangenen neun Jahre als Spartenobmann blickt er zufrieden zurück: „Ich war leidenschaftlich gern Spediteur und gerne für die über 5.000 Spartenmitglieder aktiv. Gemeinsam mit dem Team in der Sparte Transport und Verkehr konnten wir große Herausforderungen meistern. Wir waren sehr nah an den Unternehmen und konnten sehr oft helfen.“
Erstmals übernimmt eine Frau die Spartenführung
In seine Fußstapfen tritt mit Anfang Juli Sylvia Loibner, bisherige Spartenobmann-Stellvertreterin, Fachgruppenobfrau für die Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen und Inhaberin und Geschäftsführerin der „Taxiflotte 878“. In der Branche kennt sie sich aus. 1989 gründete die diplomierte Pharmazeutin mit ihrem Gatten Johann das Grazer Taxiunternehmen 878, das mit 320 Fahrzeugen die mittlerweile größte Taxifunk-Zentrale in der Steiermark ist. In der männlich dominierten Branche hatte sie nie Schwierigkeiten, sich durchzusetzen: „Ich liebe meinen Beruf. Wir haben ein wunderschönes Miteinander und begegnen uns auf Augenhöhe. Frauen sollten sich generell mehr zutrauen. Wenn man für eine Sache brennt, dann bekommt man alles unter einen Hut.“
Das gelte auch für ihr neues Amt als Spartenobfrau, das sie mit viel Herzblut antreten wolle: „Alle Fachgruppen generieren eine großartige Wertschöpfung. Sie alle haben aber auch mit Herausforderungen zu kämpfen. Oft fehlen Mitarbeiter und Nachwuchskräfte, zudem müssen Klimaziele erreicht und Verkehrskonzepte erarbeitet werden. Unternehmen sollen ordentlich arbeiten können. Dafür möchte ich mich einsetzen und bei Gesetzen und Forderungen helfen“, so Loibner.
Mit der Bestellung zur Spartenobfrau tritt sie von ihrer Funktion als Fachgruppenobfrau zurück. Ihr folgt der Grazer Taxiunternehmer Erich Zettl, der seit 1992 selbständig ist. Sein Credo? „Ich möchte ein Ansprechpartner für alle sein – vom EPU bis hin zu großen Unternehmen.“