Skifahrerin fährt Hang herunter
© Steiermark Tourismus/Tom Lamm

Wann das Pistenvergnügen wo im Steirerland startet

Auf den heimischen Pisten geht’s wieder los. Rund 105 Millionen Euro wurden vor dem Saisonstart investiert – davon profitiert nicht nur der Tourismus. 

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Aktualisiert am 05.12.2024

In Breitenau am Hochlantsch ist es kalt geworden. Ein Glück für Wolfang Wiltschnigg. Ende November hatte der Geschäftsführer von Holzmeisterlift Sommeralm so einiges zu tun, denn die Zeit drängt: Das kleine Skigebiet mit zwei Schleppliften und einem Kinderlift startet wie viele andere am zweiten Adventwochenende in die neue Saison. Dass das Startdatum am 7. Dezember hält und man heuer viele Skifahrer willkommen heißen kann, davon ist Wiltschnigg – auch dank des kühlen Wetters – überzeugt: „Wir haben mit dem Beschneien Ende November begonnen. Die Temperaturen waren ideal. Auch wenn es jetzt wärmer werden sollte, bin ich mir sicher, dass wir am 7. Dezember starten können.“ 

Auch rund 100 Kilometer weiter in Obdach am Kalchberg ist das Surren der Schneekanonen zu hören. Das kleine Skigebiet mit nur einem Schlepplift und zwei Pisten ist bei Familien sowie Schulklassen aus dem Murtal und Kärnten beliebt. Einen Namen hat man sich aber auch als Trainingsstrecke des ÖSV-Kaders gemacht. Dass auch heuer viele Gäste kommen werden, davon ist Prokurist Peter Pirker überzeugt. Letztendlich hänge es aber immer vom Wetter ab: „20 Prozent unserer Gäste machen Urlauber aus, der Rest sind Einheimische, und die fahren erfahrungsgemäß bei Schönwetter. An schönen Tagen kommen ein paar 100 Gäste zu uns, doch das kann sich natürlich ändern. Ich hoffe auf viele sonnige und kalte Tage.“ 

Darauf hofft auch Seilbahn-Obmann Fabrice Girardoni. Unabhängig davon hat sich die Branche aber gerüstet: 105 Millionen Euro haben die Seilbahner heuer in die Hand genommen, um für das richtige Ski- und Snowboarderlebnis zu sorgen. Der Großteil floss in die Errichtung von Seilbahnen und Schleppliften (rund 49 Mio. Euro), in die Instandhaltung (knapp 17 Mio. Euro) sowie in Beschneiungsanlagen (ca. 12 Mio. Euro). Falsch investiertes Geld? Keineswegs, weiß der Seilbahn-Obmann „Volkswirtschaftlich ist der Skitourismus in der Steiermark von großer Bedeutung. Er befeuert viele Wirtschaftszweige, darunter sämtliche Branchen, die direkt dem Winter- und Skitourismus zuzuordnen sind, aber auch den Handel mit Sportartikeln. Darüber hinaus profitieren aber auch die Baubrache sowie all jene Betriebe, die Vorleistungen wie Maschinen, Bau- und Betriebsstoffe herstellen.“ In Zahlen ausgedrückt: Die steirischen Seilbahnen generieren eine Wertschöpfung von 420 Millionen Euro und sichern rund 6.900 Arbeitsplätze in der Region. Zudem konnten durch das Motiv Skifahren im Winter 2023/24 ca. 790 Millionen Euro an Umsatzerlösen erzielt werden. 

Volkswirtschaftlich ist der Skitourismus in der Steiermark von großer Bedeutung. Er befeuert viele Wirtschaftszweige, darunter sämtliche Branchen, die direkt dem Winter- und Skitourismus zuzuordnen sind, aber auch den Handel mit Sportartikeln. 

Dass das auch in Zukunft so bleibt, davon sei laut Girardoni auszugehen, denn besonders die Zielgruppe der 14- bis 25-Jährigen ist bei den Erstzutrittszahlen im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerung überrepräsentiert. „In diesem Alterssegment beträgt der Skifahreranteil 52 Prozent – insgesamt liegt er in der österreichischen Bevölkerung bei 40 Prozent“, erklärt Girardoni. Den Nachwuchs gelte es daher weiterhin zu fördern. 

Dafür setzt sich auch die Planner­alm ein. Um Familien mit Kindern möglichst oft auf die Piste zu bringen, hat man letztes Jahr einen Gratisskibus ins Leben gerufen. Dieser fährt ab dem 24. Dezember einmal täglich von Liezen zur Planneralm und jeweils zwei Mal am Tag retour. Die Fahrtkosten übernimmt das Skigebiet: „Wir wollen auf diese Art und Weise Kinder fördern“, erzählt Planneralm-Geschäftsführer Christian Fasching. Das Service werde gut angenommen. Beklagen könne man sich aber generell nicht. Die Stimmung sei gut, man rechne mit einer ähnlich hohen Nachfrage wie letztes Jahr: „Auf 2.200 Metern Seehöhe ist bei uns noch jedes Jahr Schnee gefallen. Derzeit findet man bei uns ein wahres Winterwunderland. Der Naturschnee ist das, was uns von den anderen Skigebieten abhebt. Ab dem 5. Dezember haben wir durchgehend geöffnet. Wir sind positiv gestimmt, dass es auch heuer gut laufen wird. Das Jännerloch, das es früher gab, gibt es nahezu gar nicht mehr. Und auch unsere umliegenden Unterkünfte sind bis Mitte März gut gebucht“, so Fasching. 

Auch Joseph Schnedlitz, Eigentümervertreter der Skilifte Krakau GmbH, setzt auf die Jüngsten. Die kleine Skistation mit zwei Schleppliften habe sich als idealer Platz für Familien mit Kindern sowie zum Erlernen des Fahrens auf zwei Brettern profiliert: „Die Kindergärten und Volksschulen aus der Region lernen hier das Skifahren.“ Relativ gut geschneit hat es bereits. Ein wenig Schnee brauche es noch, dann könne auch hier am 14. Dezember aufgesperrt werden. „Die Natur macht, was sie will, aber wir sind optimistisch: Bis jetzt haben wir es noch jedes Jahr geschafft vor Weihnachten aufzusperren. Das wird auch heuer klappen“, ist Schnedlitz überzeugt.