Polizist zeigt Schülern der Volksschule St. Johann den Toten Winkel
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Toter Winkel: Schüler erkennen die Gefahr

Rund 1.000 Volksschulkinder werden für die Gefahr des Toten Winkels sensibilisiert – mit durchschlagendem Erfolg. 

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Aktualisiert am 14.09.2024

Einmal hinter dem Steuer eines großen Lkw sitzen: Knapp 1.000 Volksschulkinder aus den Bezirken Leibnitz und Deutschlandsberg haben bis Ende dieses Schuljahres die Gelegenheit dazu. Die Aktion „Toter Winkel“ der Fachgruppe Güterbeförderung macht es möglich. Lehrreicher Nebeneffekt: Einmal hinter dem Steuer Platz genommen, sehen die Kinder, was der Fahrer nicht sehen kann, und lernen auf diese Weise, wie groß der Tote Winkel tatsächlich ist. 

21 Volksschulen und sechs Transportunternehmen beteiligen sich bis Anfang Juli an der Aktion. Eines von ihnen ist die Josef Poscharnegg GmbH mit Sitz in St. Johann im Saggautal. Für gleich zwei Schulbesuche stellte das Unternehmen einen Lkw samt Fahrer zur Verfügung, um den Dritt- und Viertklässlern einen Blick aus der Fahrerkabine zu ermöglichen. „Die Aktion ist für die Sicherheit im Straßenverkehr enorm wichtig. Kindern ist nicht bewusst, was es heißt, hinterm Steuer zu sitzen. Sie glauben, dass der Lkw-Fahrer alles sieht, aber dem ist nicht so. Tatsächlich hat er oft gar keine Chance. Die Kinder erkennen das, indem sie selbst einmal in der Fahrerkabine sitzen“, erzählt Geschäftsführerin Sandra Poscharnegg.

Gruppenbild Volksschule Großklein
© WKO Volksschule Großklein

Bei der Vermittlung unterstützt werden alle teilnehmenden Transportunternehmen von der Polizei, denn auch die Exekutive kennt die alarmierenden Zahlen. So wurden laut Statistik Austria 2023 auf österreichischen Straßen 1.338 Personen mit Beteiligung eines Lkw im Straßenverkehr verletzt und 17 getötet. „Natürlich ist es für die Transportunternehmen auch ein finanzieller Aufwand, einen Vormittag lang einen Lkw für einen Schulbesuch zur Verfügung zu stellen, aber wenn man damit auch nur verhindern kann, dass ein Kind weniger zu Schaden kommt, ist es das wert“, resümiert Chris­tian Kaufmann von der steirischen Fachgruppe Güterbeförderung.

Volksschulklasse Gruppenbild in St. Johann im Seggautal
© WKO Volksschule St. Johann im Saggautal

Das positive Feedback von Schülern, Eltern und Lehrern gibt dem Einsatz der Transporteure Recht. Kaufmann hofft, dass die Aktion im kommenden Schuljahr auf die gesamte Steiermark  ausgeweitet werden kann. Die Bildungsdirektion zeigt sich an einer steiermarkweiten Ausrollung interessiert.