Kette
© GreStella

Tillmitscherin stellt Ketten und Ringe aus Tierasche her

Seit 2022 kreiert Kathrin Spörk Schmuck der besonderen Art und hilft damit Tierbesitzern bei der Trauerbewältigung.  

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Aktualisiert am 22.09.2023

Kathrin Spörks Arbeit geht unter die Haut. Als angestellte Tätowiererin vollbringt sie jeden Tag kleine Meisterwerke. Unter die Haut geht aber auch die Entstehungsgeschichte ihrer Selbständigkeit. Seit August 2022 betreibt die 40-Jährige im Ortsteil Neutillmitsch eine Schmuckmanufaktur der besonderen Art. „Als ich meine Hündin verloren habe, war das für mich schrecklich. Ich wollte mir die Erinnerung an sie bewahren und etwas finden, was mir in meiner Trauer hilft“, erklärt Spörk.

Sichtbare Asche

Im Internet wurde sie auf Schmuck aus Tierasche und Tierhaar aufmerksam. Die Idee gefiel ihr. Kurzerhand bestellte sie bei einem Juwelier Ringrohlinge und kreierte mit Epoxidharz und der Asche ihrer Hündin ihren ersten Ring.  „Mir war es wichtig, dass die Asche sichtbar ist. Was viele nicht wissen: Kremationsasche hat die Optik von Steinen und ist eigentlich schön.“ 

Kathrin Spörk
© GreStella Ihre Manufaktur betreibt Spörk seit einem Jahr
Schmuckherstellung
© GreStella Spörk bei der Schmuckherstellung


Wie die Reaktion aus ihrem Umfeld auf den Ring ausfiel? „Viele finden es natürlich befremdlich, Asche am Körper zu tragen, doch einigen gefiel die Idee so gut, dass sie selber eine Kette oder einen Ring haben wollten“, erklärt Spörk. Wenige Wochen später eröffnete sie ihre Manufaktur „GreStella“. Der Name leitet sich von ihrer Hündin Greta und dem italienischen Wort für „Stern“ ab. Seit der Gründung kooperiert sie mit dem Tierkrematorium in Lebring. Der Großteil der Bestellungen komme daher auch aus dem Umkreis von 50 Kilometern.

Doch seit dem Spörk auch eine eigene Webseite betreibt, habe sie auch zwei Bestellungen aus Deutschland erhalten. Wie das funktioniert? „Die Kunden schicken mir ein bis zwei Teelöffel Asche oder Tierhaar und suchen sich das Schmuckstück und das Design aus. Übrig gebliebene Asche oder Haar erhalten sie zurück“, erklärt Spörk. Die Fertigstellung dauere in der Regel eine Woche. Ihren eigenen Ring trägt Tätowiererin bis heute.  „Meine Trauer habe ich überwunden. Ich habe das Gefühl, dass durch den Ring meine Hündin immer bei mir ist.“