Visualisierung eines Fabrikgeländes in einer weiten Fläche mit Wald
© H2 Green Steel

Steirisches Know-how für Wasserstoff-Stahlwerk

Die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) liefert tonnenschwere Fördersysteme für eine „grüne“ Stahlfabrik.

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Aktualisiert am 10.09.2024

220.000 Tonnen Stahl wurden im Jahr 2022 in Autos der Kultmarke Porsche verbaut. 35.000 Tonnen pro Jahr davon sollen künftig aus emissionsarmer Produktion aus Nordschweden kommen. Lieferant: das schwedische Start-up „H2 Green Steel“, das in Boden, einer 15.000-Einwohner-Stadt, 80 Kilometer nördlich des Polarkreises und nahe der finnischen Grenze gelegen, gerade die weltweit erste „grüne“ Stahlfabrik hochzieht. Bereits ab Ende des kommenden Jahres sollen jährlich 2,5 Millionen Tonnen grüner Stahl produziert werden. „H2 Green Steel“ setzt dabei auf ein innovatives Produktionsverfahren mit Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Die Herstellung des Stahls erfolgt somit nahezu CO₂-frei. Dabei kommt auch Know-how aus der Steiermark zum Einsatz. 

„Wir bieten die gesamte Wertschöpfungskette vom Engineering bis zur Produktion.“


Die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei (MFL) liefert aktuell hochmoderne Förderanlagen, sogenannte „Feeder“, in den Norden Schwedens. Das etwa jeweils zehn Tonnen schwere Equipment ist dabei in den sogenannten Direkt-reduktionsanlagen verbaut: In diesen wird geschürftes Roherz in das Vorprodukt Eisenschwamm umgewandelt, ehe daraus Stahl hergestellt werden kann. 

„Füttersystem“ für Erz

„Konkret sorgen unsere Systeme dafür, dass Eisenerz und andere benötigte Materialien gleichmäßig und kontinuierlich in die Anlage gelangen. Durch präzise Dosierung stellen unsere ,Feeder‘ sicher, dass die richtige Menge an Eisenerz zugeführt wird. Dies gewährleistet einen effizienten und präzisen Produktionsprozess, bei dem das Eisenerz zu direkt reduziertem Eisenschwamm umgewandelt wird“, erklärt MFL-Geschäftsführer Herbert Decker. Binnen drei Jahren wurde der Auftrag abgearbeitet.. „Wir sind äußerst stolz darauf, die gesamte Wertschöpfungskette – vom Engineering bis zur Produktion – als Unternehmen aus einer Hand anbieten zu können“, so Decker.

Für die MFL ist das Projekt, dessen Auftragshöhe in einstelliger Millionenhöhe liegt, grundsätzlich kein Neuland: Bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten liefert das 700-köpfige Ennstaler Unternehmen der internationalen Stahlindustrie unterschiedlichste Fördersysteme – jetzt auch für ein Wasserstoff-Stahlwerk.