Gruppenfoto Gerhard Fladenhofer, Fabrice Girardoni, Gabriel Felbermayr, Oliver Käfer
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Steirische Skigebiete erleben wieder Aufschwung beim Abschwung

Die steirischen Skigebiete haben die Corona-Talsohle durchschritten und befinden sich im Aufschwung: Kein Wunder, dass beim Gipfeltreffen der steirischen Seilbahnunternehmen am 7. März im „Aiola im Schloss“ in Graz die Stimmung positiv war. An die 80 Gäste waren gekommen, prominenter Keynotespeaker war WIFO-Chef Gabriel Felbermayr, der die wirtschaftliche Großwetterlage analysierte. 

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Aktualisiert am 14.09.2024

„Der Skihunger ist wieder da“, begrüßte Fabrice Girardoni, Fachgruppen-Obmann der steirischen Seilbahnbetriebe, die Gäste zum „Liftlerseminar“ am 7. März 2024 im Aiola im Schloss St. Veit. Die Saison 2023/24 begann „hervorragend“, man habe das Vor-Corona-Niveau Ende Jänner erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr gab es ein Plus von 3,4 Prozent, aber der Februar, der mildeste seit Beginn der Aufzeichnungen, wurde zur Herausforderung. „Ohne Beschneiung können wir unser Produkt – das Skifahren – kaum noch anbieten“, betonte Girardoni. Etwa 80 Vertreter der Seilbahnbranche waren zum „Liftlerseminar“ gekommen. Als Ehrengäste konnte Fachgruppenobmann Fabrice Girardoni Karl- Heinz Dernoscheg, Direktor der Wirtschaftskammer Steiermark, Tourismus-Spartenobmann Johann Spreitzhofer und Energiehandel-Obmann Jürgen Roth begrüßen. Als Sponsor war Gerhard Fladenhofer, GF des Beschneiungs-Experten Hydrosnow GmbH, seit 30 Jahren wertvoller Partner der Seilbahnwirtschaft, gekommen.

Wirtschaftliche Großwetterlage: eine Analyse

„Die Corona-Delle ist ausgemerzt“, die Gaspreise normalisieren sich, aber die Rohstoffpreise wollen nicht hinunter, fasste Keynote-Speaker Gabriel Felbermayr die wirtschaftliche Großwetterlage zusammen. Sie ist nicht homogen: Die Konjunktur zieht in China und den USA schon kräftig an und auch innerhalb des Euroraums stehen Spanien und Italien schon sehr gut da.

Den Grund für die großen Unterschiede macht der Experte beim Konsum aus: Obwohl der Arbeitsmarkt überraschend robust sei, wird wenig konsumiert. Positive Nachrichten gibt es für den Tourismus: „Das ist eine Wachstumsbranche!“, so Felbermayr. Die „Tourismus-Exporte“, aus der Steiermark, liegen international betrachtet auf den vordersten Rängen. Wenn man sich die Entwicklung der letzten Quartale ansieht, steht wieder ein Plus bei den Nächtigungszahlen: ein starkes Signal auch für den steirischen Wintertourismus.

Wintertourismus: nachhaltig und wertschöpfend

Der österreichische Wintertourismus wirkt als Wertschöpfungsmotor für das gesamte Land. Etwa 50 Millionen „Skier Days“ verbringen die Menschen pro Jahr auf der Piste und generieren eine Wertschöpfung von 6,7 Milliarden Euro – wobei der Anteil des Tourismus insgesamt am BIP 6,2 Prozent ausmacht. In der Gastronomie, Hotellerie und Seilbahnbranche gibt es 250.00 Arbeitsplätze. Die Seilbahnbetriebe sind dabei klimafreundlich unterwegs: Laut einer Studie des Umweltbundesamts verursacht der Tourismus insgesamt 1,55 Prozent des End-Energieverbrauchs in Österreich (Durchschnitt 2017 – 2019). Nur 0,9 Prozent fallen auf den Wintertourismus, davon nur 0,3 Prozent auf Lifte und Seilbahnen. 90 Prozent der aufgewendeten Energie für die Beschneiung stammt aus erneuerbaren Energiequellen. 100 Prozent des Wassers geht in den Naturkreislauf zurück.