
Sparen am falschen Fleck?
Das Sparpaket sieht weniger Umweltförderungen und kein Steuerzuckerl mehr bei PV vor. Branchen fordern Planungssicherheit.
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6,4 Milliarden Euro: Es ist ein höchst ambitioniertes Sparziel, das sich FPÖ und ÖVP vorgenommen haben. Dafür sind auch massive Einschnitte bei Klimaförderungen und im Steuersystem geplant. So sollen etwa Kürzungen bei den Umweltförderungen 495 Millionen Euro bringen, das Aus für die Mehrwertsteuerbefreiung für PV-Anlagen soll weitere 175 Millionen Euro einsparen.
Bei den Umweltförderungen geht es vorrangig um Fördergelder für den Heizkesseltausch. Bis zu 75 Prozent Förderung gab es zuletzt für jene, die ihre Öl- oder Gasheizung gegen eine klimafreundliche Heizung tauschen ließen – doch damit ist vorerst Schluss. Wann genau und in welcher Höhe die Förderung bestehen bleibt, steht freilich noch in den Sternen.
"Kürzungen bremsen regionale Wirtschaft ein"
Die Vertreter der betroffenen Branchen sind mäßig begeistert. „Die Umweltförderungen waren auch ein wichtiger Hebel für die Betriebe. Die geplanten Kürzungen bremsen die regionale Wirtschaft ein“, ist Hannes Weiß, Geschäftsführer der Installateur- und Elektriker-Innung, überzeugt. Auch Installateur-Innungsmeister Anton Berger unterstreicht: „Mangels Planungssicherheit hängen wir in der Luft. Die Auftragsbücher unserer Betriebe sind aktuell noch gut gefüllt, aber wir rechnen mit einem Einbruch Mitte des Jahres.“
Auch die Elektriker-Branche ist mit dem geplanten Aus der Steuerbefreiung für PV-Anlagen betroffen. „Bei allem Verständnis frage ich mich, ob Sparen an einer Zukunftstechnologie nicht Sparen am falschen Fleck ist“, so Innungsmeister Christian Gaich. Die Steuermaßnahme war ursprünglich bis Ende 2025 geplant, „stattdessen wissen wir jetzt nicht, wie es weitergeht“, fordert auch er Planungssicherheit. „Noch läuft das Geschäft und Aufträge werden vorgezogen – aber wie lange noch?“