Junge Frau sitzt auf einer Yogamatte und isst einen Salat.
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So startet man gesund und fit ins neue Jahr

Die Feiertage sind vorbei, doch die Rückkehr zu gesundem Essen und Bewegung fällt oft schwer. Experten verraten wie es dennoch gelingt.

Lesedauer: 5 Minuten

Aktualisiert am 09.01.2024

Alle Jahre wieder pünktlich zum Jahresanfang geht es los: Abnehmen, mehr Sport machen oder sich gesünder ernähren, stehen bei vielen ganz oben auf der Liste der guten Vorsätze. Wenig verwunderlich, dass sich steirische Fitnessstudios gerade im Jänner großer Beliebtheit erfreuen und Diätologen landauf landab bereits ab Dezember viele Anfragen für Beratungen erhalten. Doch der positive Elan hält oft nur wenige Tage an. Dabei ginge es auch anders. Nicht jeder Neujahrsvorsatz ist zum Scheitern verurteilt, weiß Birgit Kogler, Diätologin in Judenburg.

Seit 2020 betreut sie Klienten in den Bezirken Murau und Murtal. Besonders gegen Jahresende sei der Andrang groß. Doch der Wunsch nach einer gesünderen Ernährung gerät bei vielen recht schnell wieder in Vergessenheit. Kogler erklärt: „Die Leute nehmen sich oft zu viel vor. Das überfordert und dann wirft man letztendlich das Handtuch.“ Von Neujahrsvorsätzen hält die 28-Jährige daher nur wenig. Stattdessen rät sie zur langfristigen Planung: „Es ist wichtig sich klarzumachen, was man mit einer Ernährungsumstellung erreichen möchte.  Man kann sich zum Beispiel notieren, welche Lebensmittel man vermeiden will. Dann gilt es Prioritäten zu setzen. Man sollte sich nur ein bis zwei Sachen herauszugreifen, an denen man arbeiten möchte. Die Umstellung ist wie eine lange Treppe. Man muss Stufe für Stufe gehen“, so Kogler.   

Man sollte sich nur ein bis zwei Sachen herauszugreifen, an denen man arbeiten möchte. Die Umstellung ist wie eine lange Treppe. Man muss Stufe für Stufe gehen.

Wer aber nun meint, dass die Diätologin zu Verzicht rät, der irrt. Zwar könne das zeitweise Weglassen eines Lebensmittels hilfreich sein, damit sich die Geschmacksknospen erholen, doch zugleich erhöhen Verbote den Reizfaktor und lösen Sehnsüchte aus. Das Ergebnis? Die Schokolade, die man eigentlich von der Einkaufsliste gestrichen hat, möchte man umso mehr. Was also tun? Anstatt sich zu überlegen, was man nicht essen darf, sollte man mehr gesunde Kost in die eigenen Essgewohnheiten integrieren. Kogler empfiehlt mehr Obst und Gemüse und bewusstes Genießen: „Statt Süßigkeiten gänzlich vom Speiseplan zu streichen, ist es sinnvoller einmal am Tag ganz bewusst etwas Süßes zu essen.“ 

Abnehmen heißt nicht gleich gesund sein

Das häufigste Anliegen vieler Klienten ist der Wunsch abzunehmen. Doch die Ernährungsexpertin stellt klar:  Das Gewicht allein sagt nichts darüber aus, ob ein Mensch gesund ist:  „Die Gesundheit ist ein sehr komplexes Thema. Jeder definiert es anders. Das Gewicht ist nicht der einzige Faktor. Auch der Lebensstil, also Schlaf, Freizeit und Bewegung sind wichtige Bestandteile.“ 

Martin Wirth, Branchensprecher der steirischen Fitnessbetriebe und Inhaber der „Best Fitness“-Studios in Graz und Raaba kann dem nur zustimmen. In seinen Fitnessstudios herrscht derzeit Hochbetrieb. Auch immer mehr junge Leute und Frauen finden Gefallen an Kraftübungen und auch Kurstrainings erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Doch wie kann man den inneren Schweinehund am besten überwinden? „Ich sage immer: Die beste Zeit der Umsetzung ist jetzt. Wenn man den Wunsch hat Sport zu machen, dann sollte man das gleich tun und nicht warten. Der Körper merkt sich jedes Training“, so Wirth.

Ich sage immer: Die beste Zeit der Umsetzung ist jetzt. Wenn man den Wunsch hat Sport zu machen, dann sollte man das gleich tun und nicht warten. Der Körper merkt sich jedes Training.


Die Möglichkeiten, die Fitnesscenter-Besuchern geboten werden, sind vielfältig. Sowohl Kraft als auch Ausdauer, Mobilisation und Koordination können trainiert werden. Wirth rät vor allem zu ersterem: „Ausdauertraining kann man in der Regel selbst machen, doch für das Krafttraining bieten Fitnessstudios die richtigen Geräte. Wenn es korrekt ausgeführt wird, werden Ausdauer und Koordination gleich mittrainiert“, so Wirth. Vor allem für Vielsitzer sei das wichtig, aber auch für Menschen mit Rückenbeschwerden. Positiver Nebeneffekt des Gewichtestemmens: Nicht nur der Muskelumfang wird aufgebaut und Fett verbrannt, auch Osteoporose kann so entgegengewirkt werden. 

Trainiert werden sollte mindestens 30 Minuten. Schwitzen ist laut Wirth erwünscht: „Das Krafttraining muss anstrengend sein, aber nicht zu anstrengend. Pro Übung sollten 12 bis 15 Wiederholungen machbar sein.“ Wer zum ersten Mal trainiert oder in das Training nach einer langen Zeit wiedereinsteigt, dem empfiehlt der Experte Kraftmessungen im Fitnessstudio. So könne die eigene Maximalkraft ermittelt und das Training optimiert werden. 

Aus Willensstärke eine Routine machen

Wie auch bei einer Ernährungsumstellung, folgt auch auf die erste Trainingseuphorie häufig Trott. Entgegenwirken könne man diesem, indem man sich Trainingszeiten fix einteilt und sich nicht übernimmt. „Wer Sport macht, hat einen Termin mit sich selbst. Zwei Trainingseinheiten pro Woche sind Pflicht, eine dritte die Kür. Dazwischen empfiehlt es sich eine Pause von zwei Tagen einzulegen. Die ersten zwei bis drei Wochen wird das viel Willensstärke erfordern, doch dann wird das Training zur Routine“, verspricht Wirth. 

Wer sich nicht an ein Krafttraining heranwagen möchte, kann das neue Jahr auch für das Entdecken neuer Trendsportarten nutzen (siehe unten). Schwitzen ist auch hier auf jeden Fall vorprogrammiert.

Trendsportarten in der Steiermark

Mit fliegendem Yoga akrobatisch entspannen  

Keine harten Matten, kein Druck auf der Wirbelsäule, stattdessen Entspannung und Akrobatik: Seit zwölf Jahren bietet die Grazerin Christine Swoboda Fliegendes Yoga an. Yogastellungen werden dabei in dehnbaren Tüchern, die von der Decke hängen, ausgeführt. „Das ist eine Mischung aus Entspannung, Balance, Kraft, Akrobatik und Dehnung“, so Swoboda. Geeignet sei es für jeden. Termine und Infos unter https://feelfreeyoga.at/kursangebot/#fliegendes

Frau hängt in Tüchern von der Decke
© Christine Swoboda

Hindernisse überwinden in der Ninjabox

Man kennt es aus dem Fernsehen. Seit etwas mehr als einem Jahr kann man es auch selbst versuchen: 2022 eröffneten Jeannine Feiertag und Jakob Seitz in Kainbach bei Graz die erste Ninjabox Österreichs. In der 1000 m2 großen Halle warten auf Besucher Hindernisse, wie die Himmelsleiter oder die Wand. Trainiert werden kann alleine oder in Kursen. Für Kinder ab acht Jahren wird ein eigener Parkourbereich angeboten. Mehr Infos unter https://www.ninjabox.at/

Frau trainiert in der Ninjabox.
© Ninjabox Graz

Action und Spaß mit Padel-Tennis 

Nicht immer muss es Tennis sein. Wer sich gerne auspowern möchte, kann das auch beim Padel tun. In den 1960ern in Mexiko erfunden, hat der Trendsport seinen Weg auch nach Österreich gefunden. Der Sport ist weniger von Kraft dominiert als Tennis. Indoor kann man sich am Padel im Racket Center Graz ausprobieren. Outdoorplätze gibt es steiermarkweit. Infos unter https://www.padeltennis.at/locations?q%5Bstate_eq%5D=3

Frau spielt Padel Tennis.
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Gemeinsam kräftig in die Pedale treten

Einen Heimtrainer besitzen zwar viele, doch regelmäßig benutzt werden sie nur von den wenigsten. Mehr Spaß macht das Radfahren in der Gruppe im Takt der Musik. Im Twins Fitness Center in Graz wird  beim „Group Cycling“ sechsmal die Woche gemeinsam geradelt. Jede Einheit wird von einem Trainer geleitet. Anfänger sind willkommen. Infos unter https://twins.at/group-cycling/ 

Männer beim Group Cycling
© Twins Fitness Graz