Quereinsteiger sitzt im ADA-Chefsessel
Nikolaus Szlavik lenkt als neuer ADA-Vorstandsvorsitzender die Geschicke des oststeirischen Traditionsunternehmens.
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Frischer Wind weht beim oststeirischen Polstermöbelproduzenten ADA: Das Unternehmen mit Sitz in Anger steht seit kurzem unter neuer Leitung, als neuer Vorstandsvorsitzender (CEO) hat Nikolaus Szlavik Mitte März das Ruder übernommen. Er wird einstweilen mit den beiden langjährigen Vorständen Gerhard Vorraber und Michael Wibmer den Möbelkonzern leiten, bevor Vorraber mit Jahresende in Pension geht.
Bei ADA wird Szlavik zunächst die Bereiche Produktion und Verkauf verantworten, später soll er dann sukzessive die Sparten Marketing, Entwicklung und Verkauf von Vorraber übernehmen. Wibmer bleibt indes verantwortlich für Finanzen, Personal, IT, Nachhaltigkeit und Qualitätsmanagement.
Doch wer ist der neue Mann an der Spitze des oststeirischen Familienbetriebs? Mit Szlavik hat sich das Unternehmen einen international erfahrenen Manager an Bord geholt – mit langjähriger Erfahrung in der Automobilzuliefer-, Elektro- und Maschinenbau-Industrie. Unter anderem war der 59-Jährige in den vergangenen 15 Jahren für die Austria Druckguss GmbH und die PIA Automation GmbH tätig. René Derler, Mitglied des Aufsichtsrats und der Eigentümerfamilie, zeigt sich erfreut, einen „Manager mit Weitblick willkommen zu heißen“.
Weitblick ist es auch, der gefragt sein wird, steht doch die Möbelindustrie aktuell vor immensen Herausforderungen: Zunächst die Pandemie mit der Kurzarbeit, dann die steigenden Preise mit der Inflation, Großinsolvenzen im Möbelhandel und eine spürbare Konsumzurückhaltung: Es sind wahrlich keine einfachen Zeiten, wenn es darum geht, höherpreisige Qualitätsmöbel an den Mann bzw. an die Frau zu bringen.
Big Player in der Möbelproduktion
Dabei hat sich das Unternehmen in der Vergangenheit gut positioniert. Im Jahr 1957 als „Erste Steirische Matratzen- und Polstermöbelproduktion“ gegründet, produziert das Familienunternehmen mit hohem Qualitätsanspruch ausschließlich in Europa. Zusätzlich zum steirischen Headquarter in Anger bei Weiz wird an drei den ungarischen Standorten Körmend, Nova und Zalaegerszeg sowie im rumänischen Salonta gefertigt. „Die Transportwege sind im Vergleich zu anderen Herstellern kurz – auch beim Holz, das vorwiegend aus Österreich kommt“, betont man bei ADA.
Im Konzern zählt man rund 2.100 Mitarbeiter, am Stammsitz in Anger sind rund 370 Mitarbeiter beschäftigt. Im Laufe der Jahre hat sich ADA zum größten Polstermöbelproduzenten Österreichs gemausert. Im Sortiment hat man bei ADA Polster- und Holzmöbel sowie Boxspringbetten.
Auch die Ausbildung der künftigen Fachkräfte wird im Unternehmen seit Jahrzehnten großgeschrieben – mit Erfolg: Erst kürzlich schaffte mit Verena Stadlhofer wieder eine Jung-Tapeziererin Platz eins beim Bundeslehrlingswettbewerb der Tapezierer und Dekorateure.