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Neues Forschungszentrum für Wasserstoff in Leoben

An der Montanuniversität wird zusammen mit Industriepartnern an nachhaltigen Formen der Wasserstoffnutzung geforscht.

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Aktualisiert am 29.10.2024

Wasserstoff und Kohlenstoff gelten als zentrale Bausteine für eine klimafreundliche Industrie und Energiewirtschaft. An der Montanuniversität Leoben wurde jetzt ein Forschungszentrum in Betrieb genommen, in dem Verfahrensabläufe für die CO2-neutrale Erzeugung der beiden Elemente  durch die Spaltung von Methan getestet werden können. 

In dem insgesamt 750 Qua­dratmeter großen Forschungszentrum am Stadtrand von Leoben kann die gesamte Prozesskette der Methanpyrolyse – von der Produktion über den Transport und die Speicherung bis hin zur Anwendung – im Pilotmaßstab abgebildet werden. „Dadurch ist eine rasche Skalierung in den industriellen Maßstab möglich“, freut sich Harald Holzgruber, CEO von Inteco, einem in Bruck an der Mur beheimateten Spezialisten für Anlagen und Technologien für Produktionsprozesse im Bereich der Flüssigbehandlung von Stahl, Ferrolegierungen, Superlegierungen und Titan. „So wird es möglich sein, der Stahlindustrie weltweit rasch große Mengen an leistbarem Wasserstoff zur Verfügung zu stellen“, verweist Holzgruber auf das enorme Potential.

400 Legierungen im Test

Neben Inteco sind auch andere Industriepartner wie voestalpine Stahl, Primetals Technologies Austria und RAG Austria an den entsprechenden Entwicklungen beteiligt. Bis zu 400 verschiedene Legierungen können bei unterschiedlichen Temperaturen, mit unterschiedlichen Laufzeiten, in unterschiedlichen Mengen und unterschiedlichen Strömungssimulationen verglichen und analysiert werden. Ein weiterer Fokus liegt auf der Erforschung einer nachhaltigen Nutzung von festem Kohlenstoff für die Landwirtschaft, Bauwirtschaft sowie für Hightech-Anwendungen, etwa bei der Wasserstoffspeicherung. In diesem Bereich verfügt die Steiermark über ein Stärkefeld: 60 Prozent der Wasserstoff-Forscher Österreichs sind an der Montanuni und TU Graz tätig.

Abseits seiner Nutzung als universitäres Testgelände ist auf einem Fünftel des fünf Hektar großen Areals ab nächstem Jahr ein öffentlich zugänglicher „Lehrwald im Jahr 2100“ geplant.