Solarkollektoren werden am Dach montiert.
© Adobe Stock/Ingo Bartussek

Neue Offensive soll Solarthermie befeuern

Wegen des PV-Booms führte die Solarthermie zuletzt ein Schattendasein. Um das zu ändern, wurde die Förderung verdoppelt und eine Kampagne lanciert.

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Aktualisiert am 14.09.2024

Wohin das Auge reicht, der Boom auf Photovoltaik ist ungebrochen. Landauf, landauf sind Flächen mit PV-Paneelen bestückt – sichtbare Zeichen der Energiewende. Der Wermutstropfen dabei: Die Solarthermie – also die Solarenergie zur Wärmeerzeugung – ist wegen der großzügigen PV-Förderung zuletzt ins Hintertreffen geraten.

Das soll sich nun ändern. Mit der Informationsoffensive „Doppeltsolar“ wollen Land Steiermark, WKO und Austria Solar noch mehr Bewusstsein schaffen, um die volle Kraft der Sonne zu nutzen. Denn die Solarthermie bietet als Wärmelieferant für Heizung und Warmwasser enorme Vorteile, sind sich die Branchenvertreter einig. „Uns geht es nicht darum, andere Technologien schlechtzureden“, sagt Robert Kanduth, Obmann des Verbands Austria Solar: „Im Gegenteil, man kann sie sinnvoll miteinander kombinieren.“

Hoher Wirkungsgrad, rasche Amortisation

Ins selbe Horn stößt Anton Berger, Innungsmeister der Installateure: „Wer ein Viertel der Fläche für Solarthermie nutzt und drei Viertel für PV, kann den maximalen Energieertrag herausholen.“ Viele würden nicht bedenken, dass das Gros des Energiebedarfs – nämlich 80 Prozent – für Wärme benötigt würden, so Berger: „Und hier ist die Solarthermie unschlagbar. Der Wirkungsgrad ist drei Mal so hoch wie bei der PV, und nach nur ein paar Jahren amortisiert sich die Investition schon.“ 

Anton Berger, Ursula Lackner und Robert Kanduth (v.l.)
© Land Steiermark/Purgstaller

Ein weiterer Vorteil sei, dass die Kollektoren – anders als die PV-Paneele „made in China“ – aus heimischer Produktion stammen und es dafür keine Lieferengpässe gibt. Ein geplantes Solarthermie-Projekt ist somit binnen weniger Wochen realisierbar. Auf der Plattform „Doppeltsolar“ sind auf 70 Installateur-Betriebe gelistet, die auf Solarthermie spezialisiert sind und die Anlage professionell in Betrieb nehmen können.

Um der Technologie einen neuen Schub zu verleihen, hat das Land zuletzt die Förderung von 150 auf 300 Euro pro m2 Kollektorfläche verdoppelt. „Eine Maßnahme, die Wirkung zeigt“, so Landesrätin Ursula Lackner. Die Nachfrage ist seither um 60 Prozent gestiegen. Mittlerweile sind 730.000 m2 an Sonnenkollektoren in der Steiermark verbaut, doch es gibt noch „Luft nach oben“, so die Branchenvertreter.

Mehr Infos auf der Plattform www.doppeltsolar.at