Frau und Mann hinter einer Bar vor einer Zapfanlage, sie recken die Daumen nach oben
© WeJobbr

Mit Studierenden gegen den Arbeitskräftemangel

Die Plattform „WeJobbr“ bringt Unternehmen mit arbeitswilligen Studierenden und Schülern zusammen – mit großem Erfolg.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 20.06.2024

Auch wenn der Arbeitskräftemangel zuletzt konjunkturbedingt an Schärfe verloren hat, sucht man in vielen Bereichen weiter händeringend Personal. Dabei, so betont Thomas Voraberger, gibt es eine große Reserve, die noch viel zu wenig genutzt wird: Studierende. „Allein in Österreich sind das rund 400.000 Personen – ein enormes Potential.“ Um dieses auszuschöpfen, hat Voraberger mit seinem Team vor einigen Jahren in Graz „WeJobbr“ gegründet. „Mittlerweile sind wir die größte Jobcommunity für Schüler und Studenten in Öster­reich“, freut sich der Geschäftsführer. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 11.000 User wurden 2023 verzeichnet, etwa 50 kommen täglich hinzu – und der Umsatz des Unternehmens stieg auf zwei Millionen Euro an.

Zwei junge Frauen mit Helm und roter Warnweste
© WeJobbr Studierende können Arbeitsleistungen erbringen, die von Wirtschaft und Gesellschaft stark nachgefragt werden.


„Wir alle (das Team, Anm.) haben während unserer Studienzeit verschiedenste Aushilfsjobs gemacht – von der Landwirtschaft über die Pflege bis zur Gastronomie“, erzählt Voraberger. „Damals haben wir gemerkt, dass diese Jobs in der Regel unflexibel sind und oft schlecht bezahlt – einfach nicht studentenfreundlich. Wir haben uns gedacht: Das können wir besser!“ 

Gesagt, getan. „Mit unserer Plattform bieten wir jungen Menschen einen einfachen Einstieg in den Arbeitsmarkt“, so Vora­berger. Auch für die Unternehmen entstehe ein großer Mehrwert, wie Mitgründer und Marketingchef Jakob Geroldinger erzählt: „Sie können über unsere Plattform unkompliziert ihre freien Stellen angeben. Mithilfe eines Algorithmus werden in unserem System dann die richtigen Personen miteinander ‚gematcht‘. Die Arbeitskräfte können dann entscheiden, ob sie den Job oder die Schicht übernehmen wollen.“ WeJobbr vermittelt und übernimmt die gesamte Administration – von sozialversicherungsrechtlichen Themen bis zur Lohnverrechnung – und stellt den Unternehmen im Anschluss einfach eine Rechnung für die erbrachte Leistung. Im „Verkupplungsprozess“ werden zahlreiche Parameter berücksichtigt, auch vergangene Tätigkeiten und Erfahrungen.

Eine junge Frau im Schuhhandel
© WeJobbr Vom Handel über die Gastronomie bis hin zu diversen Events und Veranstaltungen: Der Bedarf an fähigen Aushilfskräften ist hoch.


So will WebJobbr hohe Qualität sicherstellen. „Studierende bringen ja schon viele Fähigkeiten mit. Wir können also auf junge Fachkräfte zurückgreifen, auch wenn es noch Auszubildende sind“, so Voraberger. Gerade IT-Studierende seien stark nachgefragt, aber auch der Veranstaltungsbereich oder der Handel. Konkret wurden 1,3 Millionen Euro an Löhnen durch WeJobbr ausbezahlt, 100 Jobgeber sind auf der Plattform vertreten. Darunter auch steirische Leitbetriebe, die von Beginn an dabei sind – wie die Messe Graz oder die Grazer Spielstätten.  „Aus erstmaligen Kunden werden bisher zu 95 Prozent Stammkunden“, erzählt Geroldinger. Auch, weil man kurzfristig reagieren könne und saisonale Mitarbeiterschwankungen – beispielsweise im Sommer  – mithilfe von WeJobbr gut überstehen könne und so das bestehende Personal massiv entlaste. „Wir können auch kurzfristige Krankenstände flexibel abdecken“, betont Voraberger. Entsprechend sieht man auch noch Potential. „Wir wollen weiter wachsen – und auch den deutschen Markt erobern.“

Voraberger vor einem Baum in grauem Pulli
© WeJobbr Gründer Thomas Voraberger


Quergefragt

Was ist Ihre Vision?

Voraberger: „Wir wollen die größte Job-Community im europäischen Raum werden und junge Talente beim Berufseinstieg unterstützen.“


Ist der Arbeitskräftemangel für Sie schon spürbar?

Voraberger: „Ja, der Bedarf nimmt stark zu. Studierende können wichtige Leistungen am Arbeitsmarkt erbringen.“


Was sind die nächsten Ziele, woran arbeiten Sie?

Voraberger: „Österreichs größter Studierenden-Jobanbieter zu werden – und Künstliche Intelligenz stärker zu nutzen.“