Luftbild von der S7
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Leistungsfähige Straßen sind für die Zukunft des Landes von zentraler Bedeutung

Neue Studie zur S7 unterstreicht die Bedeutung eines hochrangigen Straßennetzes für die Entwicklung des Standorts. WKO Steiermark Prä-sident Josef Herk fordert darum einmal mehr eine „lösungs- und sacho-rientierte Verkehrspolitik ohne ideologische Scheuklappen“ – mit Blick auf die von Ministerin Leonore Gewessler gestoppten Projekte, wie den dreispurigen Ausbau der A9 im Süden von Graz.

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Aktualisiert am 08.05.2024

Mit der Freigabe des westlichen Abschnitts der S7 sowie der aktuellen Debatte um den drei-spurigen Ausbau der A9 im Süden von Graz rücken Straßen-Infrastrukturmaßnahmen und ihre volkswirtschaftliche Wirkkraft einmal mehr in den Fokus. Das Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung (IWS) hat dazu am Beispiel der S7 eine Studie durchgeführt, die die wirt-schaftlichen Folgewirkungen umfassend beleuchtet. So haben allein die 860 Millionen Euro teure Bauarbeiten 560 Millionen Euro an zusätzlicher Wertschöpfung ausgelöst, weiters wur-den 250 Millionen Euro an Steuern und Abgaben eingehoben. „Man sieht, die ökonomischen Impulse sind enorm. Viel wichtiger aber sind die langfristigen Auswirkungen auf die Region selbst“, betont WKO Steiermark Präsident Josef Herk. Hochrangige Straßenverbindung sorgen nämlich für wirtschaftliche Impulse. Vergleicht man beispielsweise die Entwicklung der Be-schäftigtenzahlen entlang der A2, so zeigt sich, dass 30 Jahre nach deren Errichtung das Plus in Gemeinden direkt entlang der Autobahn 17 Prozent beträgt, während im gesamten Bun-desland die Beschäftigtenzahl nur um vier Prozent gestiegen ist. „Nicht zufällig arbeiten rund 70 Prozent aller Beschäftigten in Österreich weniger als fünf Kilometer von einer hochrangi-gen Straße entfernt. In einem 20-Kilometer-Radius sind es laut einer WIFO-Analyse sogar 91,5 Prozent aller Beschäftigten“, zitiert Herk aus der Studie. 

In einer Umfrage des IWS unter 907 Unternehmerinnen und Unternehmern schätzen darum auch 42 Prozent die Bedeutung der S7 für ihren Betrieb als sehr wichtig oder zumindest wich-tig ein. Für 49 Prozent ist dabei die bessere Erreichbarkeit entscheidend, für 37 Prozent ge-winnt dadurch sogar der gesamte Standortbezirk an Bedeutung. Darüber hinaus gehen 58 Prozent von einer Entlastung der Gemeinden entlang der alten B65 aus. Unterm Strich bewer-ten 57 Prozent der Unternehmen die neue S7 positiv, negativ stehen der neuen Straße nur 6 Prozent gegenüber. Ein Hauptgrund dafür ist die bessere Erreichbarkeit, die im Fall der S7 bis weit nach Westungarn spürbar sein wird. Pendler ersparen sich bei Fahrten nach Graz bis zu acht Minuten, Fahrten nach Hartberg verkürzen sich laut Modellberechnungen von Joanneum Research um zehn Minuten. „Diese Minuten können entscheidend sein, wenn es um die Ent-scheidung geht, in der Region wohnhaft zu bleiben und in die Arbeit zu pendeln“, so Herk. Durch die zunehmende E-Mobilität bzw. durch den stetig steigenden Anteil von klimascho-nenden Kraftstoffen sind auch die Auswirkungen auf die Umwelt moderat. 


A9: Dritte Spur im Süden von Graz ist alternativlos

Aus diesem Grund erneuert Herk auch seine Forderung nach einem dreispurigen Ausbau der A9 im Süden von Graz. Dieser sei alternativlos und werde auch von der Mehrheit der Bevölke-rung unterstützt, wie eine Umfrage dieser Tage gezeigt hat. „Eine dritte Fahrspur würde für mehr Sicherheit, weniger CO2-Ausstoß – durch flüssigeren Verkehr – und einer Entlastung der staugeplagten Pendlerinnen und Pendler sowie der angrenzenden Bevölkerung und der vielen Unternehmen in der Region sorgen. Wir fordern daher eine lösungs- und sachorientierte Ver-kehrspolitik abseits ideologischer Scheuklappen“, betont Herk abschließend.