sich nach unten hin bewegende Kurve
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Konjunkturlokomotive nimmt weiter keine Fahrt auf

Das Wirtschaftswachstum macht weiterhin Pause – in der Steiermark noch ausgeprägter als im Bundesschnitt, ergibt eine aktuelle Regionalstudie.

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Aktualisiert am 13.02.2025

Eine rasante Erholung sieht anders aus. Die Konjunkturkurve für  Österreich für das heurige Jahr verläuft in den Prognosen sämtlicher Wirtschaftsforschungsinstitute weiterhin bestenfalls eher waagrecht als aufwärts. Und selbst den prognostizierten Aufschwung sieht Ökonom Christoph Schneider vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung aufgrund der erforderlichen budgetären Konsolidierung und den damit verbundenen Einsparungen gefährdet.


Diese trübe Gesamtwetterlage hat auch Einfluss auf die Witterung in der Steiermark, wie Schneiders erstmals für die Steiermark erhobene Regionalprognose zeigt. Anders als für Restöster­reich wird demnach die Steiermark eine deutlich abgeschwächte wirtschaftliche Erholung erleben: Während Österreich 2024 bei der Bruttowertschöpfung als zentralem Indikator für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Region „nur“ ein Minus von 0,9 Prozent zu verkraften hatte, wird das Minus für die Steiermark zwischen 1,4 und 1,5 Prozent liegen. Und selbst wenn Schneider das Drehen ins Plus auf Bundesebene bezweifelt –  für die Steiermark sieht er es erst gar nicht: Bei einem prognostizierten „Wachstum“ zwischen 0 und 0,3 Prozent bleibt die Konjunkturlokomotive de facto im Bahnhof stehen.   

Verwaltung wächst

Der Stillstand bildet sich auch am Arbeitsmarkt ab. Denn während das Wachstum bei den unselbständig Beschäftigten auf Bundesebene seit 2023 zwar zurückgeht, aber zumindest im sanften Plusbereich bleibt, weist die Economica-Untersuchung für die Steiermark seit 2021 einen kontinuierlichen Rückgang aus. Für das vergangene Jahr rutscht dieser Wert sogar ins Minus – sprich: Beschäftigungsabbau, für das kommende Jahr rechnet Schneider bestenfalls mit einer Stagnation.

Auffallend: Während die Sektoren „Warenproduktion“ beziehungsweise „Bau“ die größten Sorgenkinder bleiben und den massivsten Verlust von Arbeitsplätzen zu verkraften haben werden, gibt es auch einen Bereich, für den der Ökonom ein durchaus sattes Plus beim Personal voraussagt: die Öffentliche Verwaltung. Binnen fünf Jahren wird die Zahl der Beschäftigten in der Steiermark demnach von 136.006 (2020) auf rund 148.300 (2025) angestiegen sein. Für den steirischen Wirtschaftskammerpräsidenten Josef Herk ein symptomatisches Signal für eine Fehlentwicklung. Um konjunkturell wieder in Fahrt zu kommen, fordert er daher eine „Diät“ für die Bürokratie und parallel zielgerichtete Impulse seitens der Politik: „Nur so können wir die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unternehmen und des Standorts sichern.