Konjunktur im Gewerbe und Handwerk stottert weiter
Weniger Aufträge und Umsätze: Laut KMU Forschung verzeichnete zuletzt fast jeder dritte Gewerbe- und Handwerksbetrieb eine schlechte Geschäftslage.
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Es sind Daten, die nicht gerade optimistisch stimmen: Laut der aktuellen Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung ist die Situation der steirischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe nach wie vor fordernd. So sind die Auftragseingänge und Umsätze im Gewerbe und Handwerk im ersten Quartal nominell um 4,4 Prozent gesunken. Rechnet man die Steigerung bei den Verkaufspreisen mit ein (plus 3,7 Prozent), beträgt der reale Rückgang sogar 8,1 Prozent. Unterm Strich verzeichneten 41 Prozent der Betriebe Einbußen um durchschnittlich 19 Prozent.
Auch das zweite Quartal verlief alles andere als rosig: Fast jeder dritte Betrieb bezeichnete die Geschäftslage als „schlecht“, per Saldo überwiegen die Unternehmen mit schlechter Geschäftslage um elf Prozentpunkte. Interessant ist auch ein Blick auf die Auslastung: Demnach melden in den investitionsgüternahen Branchen 31 Prozent der Betriebe eine Auslastung von ein bis vier Wochen. Bei 23 Prozent lag der Auftragsbestand bei fünf bis neun Wochen.
Eine bessere Situation als zuletzt zeigt sich indes in den konsumnahen Branchen. Der Anteil an Betrieben mit Umsatzsteigerungen ist im Vergleich zum ersten Quartal von 16 auf 19 Prozent gestiegen, jener mit Umsatzrückgängen von 29 auf 18 Prozent gesunken.
Wie die Unternehmen in die Zukunft blicken
Und dennoch blicken die steirischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe nicht gerade zuversichtlich in das dritte Quartal: Per Saldo überwiegen die pessimistischen Einschätzungen um neun Prozentpunkte. Allerdings sind die Erwartungen im Hinblick auf die Auftragseingänge und Umsätze besser als im Vorquartal.
Nach Sparten zeigt sich einmal mehr, dass insbesondere das Baugewerbe und Baunebengewerbe mit Auftrags- und Umsatzeinbrüchen zu kämpfen hat. Impulse für „seine“ Branchen erhofft sich Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, durch den Handwerkerbonus, der am 15. Juli gestartet ist (siehe Seite 14): „Das ist ein wichtiger Beitrag zur Konjunkturbelebung, von der die klein- und mittelständischen Betriebe profitieren.“ Enorm wichtig sei zudem, die sogenannte KIM-Verordnung wieder abzuschaffen: „Es wäre wichtig, dass die Entscheidung über die Kreditvergabe wieder in die Hände der Banken gelegt wird.“