Branchenvertreter feierten in der Helmut-List-Halle in Graz 240 Jahre. Hier mit Schildern auf der Bühne
© WKO-Bundesgremium Tabaktrafikanten

Im Jubiläumsjahr läuten die Trafikanten eine neue Ära ein

Bei der großen Jubiläumsveranstaltung zu 240 Jahren Tabakmonopol in Graz diskutierten Politiker und Branchenexperten.

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Aktualisiert am 14.09.2024

Mehr als 2,7 Milliarden Euro, die dem Staat jährlich durch Tabak- und Umsatzsteuer aus den rund 4.684 heimischen Trafiken zufließen, bekräftigen die wichtige Rolle, die dem Tabakmonopol in Österreich seit bereits 240 Jahren zukommt. Anlässlich dieses Jubiläums lud das Bundesgremium der Trafikanten in der Grazer Helmut-List-Halle zum großen Branchentreffen ein. Bundesobmann Wolfgang Streißnig sowie sein steirisches Pendant Barbara Mannsberger begrüßten prominente Gäste, wie Finanzminister Magnus Brunner, Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer oder WKO-Steiermark-Vizepräsidentin Gabriele Lechner.

Die steirischen Trafikanten sind regionale Nahversorger, sozialer Treffpunkt und auch ein sicherer Vertriebskanal für sensible Produkte


Rund 400 Milliarden Euro an Tabaksteuereinnahmen dürften in den letzten 240 Jahren für Österreich zusammengekommen sein. Eine gute Basis, um vor Ort mit Experten bei Podiumsdiskussionen über die Zukunft der Branche zu diskutieren. Mahrer etwa betonte das weltweit einzigartige Beschäftigungsmodell für Menschen mit Behinderung: „Trafiken als soziale Unternehmensnetzwerke sind ein leuchtendes Beispiel für Inklusion im Unternehmertum.“ Eine Modernisierung des Tabakmonopols, so Streißnig, sei allerdings überfällig – gerade angesichts steigender EU-Regulierungen. „Wir müssen die Innovationskraft der Tabakindustrie nutzen, um die Tradition und Identität der österreichischen Trafiken zu bewahren und gleichzeitig die Existenz der Trafikanten zu sichern.“ 

Herausforderungen gibt es viele, so Wolfgang Ziniel von KMU Forschung Austria – beispielsweise sinkende Raucherquoten oder illegalen Handel: „Um wirtschaftlich stabil zu bleiben, müssen Trafikanten ihr Sortiment flexibler gestalten und an lokale Gegebenheiten anpassen.“ Etwa durch die Einführung begrenzter Freiflächen für den Verkauf unterschiedlicher Produkte.