Handelsmerkur 2024 an steirische Paradeunternehmen verliehen
Im Rahmen einer Galaveranstaltung in der Alten Universität Graz wurde am 13. November der Handelsmerkur verliehen. Gewonnen haben Gabriele Prödl-Posch von Posch Antiquitäten aus Birkfeld und Horst Rüther von MEON Medical Solutions aus Graz. Helmut Schweiggl von Schweiggl Obst bzw. Schweiggl GmbH & CO KG aus St. Georgen a. d. Stiefing wurde mit dem Handelsmerkur für sein außerordentliches Lebenswerk geehrt.
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Wenn die Tage kürzer werden, die Temperaturen niedriger und die Straßen und Häuser mehr und mehr in weihnachtlichem Glanz erstrahlen, dann bricht langsam, aber sicher die Adventzeit an. Das Einkaufen hat nun Hochsaison, wohl zu keiner anderen Jahreszeit sind die steirischen Händlerinnen und Händler so gefragt wie gerade jetzt. Und doch sorgen sie mit ihren Leistungen ganzjährig dafür, dass die heimische Wirtschaft weiterläuft, dass die Menschen dringend benötigte Produkte erhalten – und unsere Gesellschaft funktioniert. Jedes Jahr werden herausragende Paradeunternehmen der Sparte Handel mit dem renommierten Handelsmerkur ausgezeichnet. Heuer gingen die begehrten Trophäen – ausgewählt unter rund 100 Bewerbungen – an Gabriele Prödl-Posch von Posch Antiquitäten aus Birkfeld und Horst Rüther, stellvertretend für MEON Medical Solutions aus Graz. Helmut Schweiggl von Schweiggl Obst bzw. Schweiggl GmbH & CO KG aus St. Georgen an der Stiefing wurde für sein außerordentliches Lebenswerk geehrt. Zahlreiche prominente Gäste aus Wirtschaft und Politik, darunter auch Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl oder WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk, gratulierten bei der Gala in der Alten Universität vor Ort.
Ein Faible für Antikes
In der Kategorie für Unternehmen bis zehn Mitarbeitern konnte sich Gabriele Prödl-Posch von „Posch Antiquitäten“ über diese Würdigung freuen. Auf mehr als 1.000 Quadratmetern verkauft sie aus Birkfeld antike Bauernmöbel nach ganz Europa – und sogar bis in die USA. Die Steirerin sammelte nach ihrem Wirtschaftsstudium in Graz viel internationale Erfahrung im Antiquitätenhandel, ob in den Niederlanden oder eben den Vereinigten Staaten.
Das Interesse wurde ihr aber in die Wiege gelegt. Prödl-Posch: „Meine Eltern haben schon mit dem Antiquitätenhandel begonnen, ich bin damit aufgewachsen – es war von Anfang an mein Leben.“ In ihrem schon seit 1972 bestehenden Betrieb legt sie besonderen Wert auf kreative Präsentationen und Kooperationen mit Kunstschaffenden, um die Einzigartigkeit der Möbel hervorzuheben, bei der Restaurierung vor Ort wird viel Wert darauf gelegt, den originalen Charakter zu bewahren.
Innovation für Effizienz
In der Kategorie für Unternehmen über zehn Mitarbeiter konnte die „MEON Medical Solutions GmbH & Co KG“, vertreten durch Geschäftsführer Horst Rüther, die Jury überzeugen. Der Betrieb, der nach dem Wegzug von Roche Diagnostics aus Graz entstand, um die Fachkompetenz in der Region zu erhalten, überzeugt vor allem mit einer innovativen Geschäftsidee: ein Laborsystem für die klinische Diagnostik, das drei Technologien in einem Gerät vereinbart, erstmalig weltweit „Multi-use“-Küvetten für die Immunologie verwendet (um Kunststoff zu sparen) und weitere Verbesserungen bietet, um mehr Effizienz in der klinischen Diagnostik zu ermöglichen. Eine Blutprobe etwa kann mithilfe nur eines Geräts mit verschiedenen Technologien analysiert werden. So sollen auch kleine Labore auf dem Niveau von größeren Einrichtungen arbeiten können.
Rüther zeigt sich jedenfalls geehrt: „Weil damit die Innovation in den Vordergrund gerückt wird.“ Entsprechend wird das Produkt, gemeinsam mit anderen Entwicklungen, international vermarktet – und das Team des Grazer Unternehmens ist bereits auf mehr als 70 Mitarbeiter angewachsen.
Eine reife Lebensleistung
Der Handelsmerkur für sein Lebenswerk wurde heuer an Helmut Schweiggl verliehen, der als Paradebeispiel für die Schaffenskraft der steirischen Händler stehen kann. In Südtirol aufgewachsen, kam er vor mehr als 60 Jahren in die grüne Mark, fand seine neue Heimat – und schrieb Geschichte. So baute er das Gut Neudorf zum führenden Obstbaubetrieb des Landes auf und etablierte die Schweiggl GmbH & Co KG als verlässlichen Partner des Lebensmitteleinzelhandels. 1.700 Märkte werden mittlerweile österreichweit beliefert, der Betrieb ist heute zum größten Apfelproduzenten des Landes angewachsen. Schweiggl brachte Innovationen wie die japanische Apfelsorte Fuji und den Rubelit-Apfel nach Österreich – und hat bis heute nichts von seiner Leidenschaft für sein Feld verloren: „Im Herbst in einen Garten zu schauen und das schöne, reife Obst zu sehen – das ist für mich das Schönste“, schwärmt er. Auch nach Übergabe der Firmenleitung an seine Kinder blieb Schweiggl „seinem“ Unternehmen als Berater verbunden – und kann auf ein wahrlich erfolgreiches Lebenswerk zurückblicken, was schon 2022 durch die „Goldene Handelsnadel“ gewürdigt wurde: „Besonders stolz bin ich aber auf meine Familie – auf meine Kinder und meine Frau Hildegard, die mich immer begleitet hat!“