Flut sorgte für Rekordschaden
Nach dem verheerenden Hochwasser rechnen die heimischen Versicherer mit Schäden von 600 bis 700 Millionen Euro.
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Es sind Bilder, die sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt haben: Unvorstellbare Wassermassen und orkanartige Sturmböen haben eine Spur der Verwüstung gezogen, nicht nur in Niederösterreich. Auch weite Teile der Steiermark wurden wieder von schweren Unwettern heimgesucht, so musste in Thörl erneut Zivilschutzalarm ausgerufen werden.
Das Gesamtausmaß des Schadens lässt sich noch nicht beziffern, allerdings rechnen die heimischen Versicherungen nach dem desaströsen Unwetter-Wochenende mit einer Rekordschadenssumme von 600 bis 700 Millionen Euro. Im schlimmsten Fall wird davon ausgegangen, dass das Hochwasser die bisherige durchschnittliche Schadenshöhe von einer Milliarde Euro im Jahr bereits erreicht hat. „Die Versicherer arbeiten intensiv daran, das Schadenausmaß rasch zu beurteilen und im Interesse der Kunden die Schäden unbürokratisch abzuwickeln“, so Remi Vrignaud, Präsident des Versicherungsverbandes (VVO).
Versicherungslösung für Naturgefahren gefordert
Die Schäden aus Naturkatastrophen sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Ein Trend, der sich angesichts des Klimawandels fortsetzen wird. Die heimische Versicherungswirtschaft weist seit Jahren auf die Dringlichkeit einer Versicherungslösung für Naturgefahren hin. Um künftig eine vollständige Deckung gegen Naturgefahren anbieten zu können, brauche es die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen, betont man beim VVO. So schlägt die Versicherungswirtschaft vor, die Naturkatastrophenrisiken – basierend auf dem „belgischen Modell“ – an die Feuerversicherung zu koppeln. „Diese Lösung schafft einen Rechtsanspruch auf Ersatzleistung. Durch die Erweiterung der Solidargemeinschaft wäre es möglich, höhere Deckungen bei sozial verträglichen Prämien anzubieten“, schließt Vrignaud.