Arbeit in der Prägestätte Schwertner
© Schwertner

Ein Unternehmen, das einen prägenden Eindruck hinterlässt

Als Gravieranstalt anno 1923 gegründet, ist die Firma Schwertner in Graz  hundert Jahre später die einzige steirische Prägestätte und Vorreiter im Kunststoff-Formenbau. 

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Aktualisiert am 14.09.2024

Ein dreistelliges Firmenjubiläum kommt nicht alle Tage vor. Entsprechend groß war die Freude bei der Führungsriege der Firma Schwertner, als sie kürzlich zum 100-jährigen Jubiläum  geehrt wurde. Wir haben den Betrieb zum besonderen „Geburtstag“ besucht. Werner Reichel und (der seit kurzem pensionierte) Christian Waldherr haben die Firma seit vielen Jahren gemeinsam  geführt. „Mit Hausverstand  haben wir den Betrieb auf solide Beine gestellt“, sagen sich sichtlich stolz.

Doch alles der Reihe nach: Als Gravieranstalt wurde der Betrieb anno 1923 in Eggenberg gegründet. Gefertigt wurden Plaketten, Ehrenzeichen, Stahlgravuren und Schilder.  In den 1940er-Jahren fiel der Startschuss für den zweiten Geschäftszweig,  „als ein Festabzeichen aus Kunststoff bestellt wurde“, so Waldherr. Daraus entstand eine eigene Kunststoffspritzgießerei mit  Formenbau.

In der Nachkriegszeit gelang es, den Betrieb auszubauen – schon bald wurden Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet beliefert. 1968 übernahm die zweite Generation das Ruder, der Betrieb beschäftigte damals 68 Mitarbeiter.Später machten Importe aus Billiglohnländern dem Betrieb Konkurrenz – doch man konnte sich als Marktführer behaupten. 

Die Gründer des Unternehmens Schwertner
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Seit 30 Jahren im Betrieb, lenkt heute Werner Reichel in der vierten Generation als Chef die Geschicke von Schwertner. Ganze 47 Jahre hat Christian Waldherr sein Know-how in der dritten Generation eingebracht. Mit viel Leidenschaft sprechen die beiden über ihre „Zauberwerkstätte“, wie sie den Produktionsbetrieb auch nennen – und das zu Recht: In der einzigen steirischen Prägestätte werden bis heute Abzeichen, Plaketten, Medaillen, Münzen und vieles mehr nach alter Graveur-Handwerkskunst gefertigt. Das erfordert breites Wissen der 26  Mitarbeiter starken Belegschaft. So gießen Grafiker ihre Werke digital in Formen. Metalldesigner sind genauso am Werk wie Galvaniseure, die vernickeln, vergolden und versilbern. In Handarbeit wird jede einzelne Münze, jedes Emblem bearbeitet. Nicht weniger erfolgreich ist Schwertner übrigens im Formenbau: Als Spritzguss-Anbieter zählt man zu den wichtigen Playern in der Branche. Industriekunden aus dem Automotive-Bereich, der Medizintechnik und Elektrotechnik bestellen bei Schwertner. Jährlich verlassen 60 Millionen Kunststoffteile den Betrieb.