Krampusschnitzer Patrick Schmuck
© SCHMUCK

Ein Handwerk, das das Fürchten lehrt

Was wäre der Advent ohne Nikolaus und Krampus? Der obersteirische Maskenschnitzer Patrick Schmuck  gewährte uns Einblicke in ein gruseliges Handwerk.

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Aktualisiert am 04.12.2023

Wenn in wenigen Tagen der Nikolaus durchs Land zieht, darf der gruselige Geselle an seiner Seite genausowenig fehlen wie bei den Perchtenläufen: der Krampus. Eine schaurige Tradition, die genauso zum Advent gehört wie das Christkind zum Weihnachtsfest. Entsprechend viel zu tun hatten in den letzten Wochen die 17 gewerblichen Maskenschnitzer in der Steiermark, die mit ihrer Handwerkskunst ein altes Brauchtum lebendig halten.

Einer von ihnen ist Patrick Schmuck. Seit 15 Jahren hat sich der gelernte Schlosser und Elektriker der Schnitzkunst verschrieben. „Das Talent dafür hab ich wohl von meinem Onkel. Doch viel mehr als seine kleinen Holzfiguren haben mich schon immer gruselige Masken begeistert“, erinnert er sich. Im Jahr 2010 folgte der Schritt in die Selbständigkeit. Mit seiner Detailverliebtheit machte sich der Spielberger rasch einen Namen,  auch weit über die Landesgrenzen hinaus: Heute klopfen Kunden – sowohl Privatpersonen als auch Brauchtumsvereine – aus dem ganzen deutschsprachigen Raum bei ihm an. Wegen der großen Nachfrage müssen sie oft eine lange Wartezeit in Kauf nehmen: „Zwei bis drei Jahre Vorlaufzeit brauche ich derzeit, um meine Aufträge abarbeiten zu können.“ Entsprechend ist Schmuck ganzjährig beschäftigt, aus einem Stück Holz gruselige Fratzen zu formen. 

Hunderte Arbeitsschritte

Ein Blick in die Werkstatt des Obersteirers offenbart den Aufwand, der mit der Fertigung solcher Masken einhergeht: Hunderte Arbeitsschritte müssen erledigt werden – vom groben Zuschnitt mit der Motorsäge bis zum Bemalen mit Öl- und Acrylfarben. Allein in die Schnitzereien fließen viele Stunden Arbeitszeit, dazu kommt das Einsetzen der Hörner und der Felle. So sei es keine Seltenheit, „dass ich tagelang an einer einzigen Maske arbeite“, sagt er. Die fertigen Masken wiegen bis zu zwei Kilogramm – jedes Gramm weniger ist für die Träger eine Erleichterung. Auf die Auswahl hochwertiger Materialien legt Schmuck großen Wert: „Aus Überzeugung arbeite ich ausschließlich mit echten Materialien.“ So kommt Zirbenholz von steirischen Bauern genauso zum Einsatz wie echte Hörner sowie Schaf- und Ziegenfelle. Besonders gefragt, sagt der Unternehmer, seien wieder traditionelle Masken wie der rote Teufel. Ein Konzept, das seit Jahrhunderten funktioniert: Denn bis heute lehren perfekt verarbeitete Masken Groß und Klein das Fürchten.