Graz
© Graz Tourismus/Tom Lamm

Doyen übergibt sein Zepter

Am 2. März geht der Welttag der Fremdenführer in der Steiermark in Szene – an sechs Schauplätzen wird Interessierten Historisches näher gebracht.

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Aktualisiert am 14.09.2024

Mit Charme, Witz und Kompetenz begeistern die staatlich geprüften Fremdenführer Österreichs (Austria Guides) nicht nur ausländische Touristen, sondern auch einheimische Gäste. Locken sie doch nicht nur mit Führungen in rund 30 Sprachen, sondern auch mit einer Vielzahl an unterhaltsamen Touren zu verschiedensten Themengebieten. Neben der Landeshauptstadt werden Interessierte beim Welttag der Fremdenführer am 2. März in Bruck an der Mur, Kapfenberg, Leoben, Vordernberg und Weiz von 15 Fremdenführern angeleitet, ein ganz großer Name fehlt allerdings erstmals seit dem Beginn.

Heribert Szakmáry hat jahrzehntelang nicht nur Fremdenführer ausgebildet, der 80-jährige Grazer rief das ganze Projekt überhaupt erst ins Leben. Der Beginn 1972 (!) war wie so oft im Leben holprig. „Damals hat es ja den Tourismus in Graz kaum noch gegeben, auch die Organisation einer Führung war eine große Herausforderung. Eigentlich war ausgemacht, dass zumindest fünf Personen eine Führung mitmachen mussten, aber ich bin oftmals mit nur zwei oder drei gegangen und habe die leeren Plätze dazugezahlt, damit ich ein Honorar bekommen habe. Im Endeffekt bin ich natürlich schlechter ausgestiegen“, schwelgt der Doyen der steirischen Fremdenführer in Erinnerungen.

Auch wenn Szakmáry heuer erstmals nicht beim Welttag dabei ist, so ist er immer noch bei Bustouren durch die Innenstadt an Bord. Erzählen kann er den vielen Gästen aus dem In- und Ausland einiges. „Mein Tipp ist es, mit offenen Augen durch die Stadt zu gehen. Da kann man wirklich vieles entdecken. Kaum jemand weiß, was die Tafel beim Eingang zum Landhaus zu bedeuten hat. Das ist nämlich eine Hausordnung aus dem Jahr 1585, die ‚Maulstreiche‘, also Ohrfeigen, verbietet“, sagt Szak­máry, der kürzlich von der WKO Steiermark für seine Verdienste ausgezeichnet wurde.

Für seine Erben laufen die Vorbereitungen auf den Welttag jedenfalls auf Hochtouren. „Viel zu wenig bekannt ist“, so Berufgruppensprecherin Sigrid Alber, „dass das Fremdenführer-Gewerbe eine umfassende, ein Jahr dauernde fachliche Ausbildung und eine fordernde theoretische und praktische Prüfung voraussetzt, die zum Teil in einer Fremdsprache abgelegt werden muss.“

Wohl einzigartig ist, dass die Rundgänge am 2. März kostenlos sind, freiwillige Spenden in Graz gehen an „100 Jahre Caritas“. In der Landeshauptstadt werden von den Austria Guides neun spannende und unterschiedliche Führungsthemen zu verschiedenen Uhrzeiten angeboten; damit ist auch die Kombination von zwei oder mehreren Führungen möglich.

Alle steirischen Termine und die Anmeldeformulare, die bis Mitternacht am 1. März aktiv sind, gibt es auf einen Blick unter: https://www.wko.at/stmk/tourismus-freizeitwirtschaft/freizeit-sportbetriebe/welttag-fremdenfuehrer-stmk-uebersicht