Digitales Bezahlen für die Gastro der Zukunft
Das Grazer Unternehmen „Checkplease“ will Bezahlung via App – ohne Anmeldung – zum Standard in der Gastronomie machen.
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Das Essen ist verspeist, der letzte Tropfen Soda-Zitron getrunken, der Gürtel spannt – und ein wenig sehnt man sich schon nach der heimatlichen Couch. Nur die Rechnung fehlt, doch plötzlich sieht der Kellner gefühlt nie in die passende Richtung. Klingt bekannt? Genau hier setzt das Start-up „Checkplease“ an. „Wir bieten eine App, mit der die Rechnung in weniger als zehn Sekunden bezahlt werden kann“, erklärt Gründer Mostafa Shaarawi. Ohne Wartezeit – und ohne Anmeldung.
Immerhin entwickelt sich kontaktloses Bezahlen zunehmend zur Norm, digitale Bezahloptionen – von Google Pay bis zu Paypal – breiten sich aus und seit der Corona-Pandemie weiß wohl jeder, was ein QR-Code ist. Mit „Checkplease“ soll der Bezahlvorgang per App zum Standard bei alltäglichen Gastronomiebesuchen werden. Wie das funktioniert? „Der Gast kommt ins Restaurant, bestellt und konsumiert wie gewohnt. Will er dann gehen, scannt er einfach den QR-Code am Tisch“, erklärt Shaarawi. „Dann sieht er die Rechnung und kann auswählen, ob er sie teilen oder allein übernehmen will.“ Danach wird mit der Zahlungsart der Wahl bezahlt, bewertet und der Gast kann gehen. Shaarawi: „Der Personalmangel in der Gastronomie braucht effektive Lösungen. Die können wir bieten.“
Gemeinsam mit seinen Mitgründern Alexander Grass und Hannah Kremer hat er daher ein System entwickelt, das für die Gastronomen und ihre Mitarbeiter keinerlei Mehraufwand bedeutet. „Wir können uns direkt an das vorhandene Kassasystem anschließen – das Personal muss nichts Neues erlernen, es gibt keine Änderungen im Workflow“, so Shaarawi. Mitarbeiter erhalten nach Bezahlung eine Meldung im Kassensystem – und können ohne Verzögerung weiterarbeiten. Damit unterscheide sich Checkplease wesentlich von vergleichbaren Anbietern.
Eine weitere Besonderheit stellt die integrierte Bewertungsfunktion dar. „Die Unternehmen können entscheiden, ob Bewertungen sichtbar bleiben oder nur intern verwendet werden“, so Shaarawi. Durch die so generierten Daten soll sich der Service verbessern und die Kundenloyalität steigern. „Wir können genau analysieren, wann welcher Kunde zufrieden war – und wieso.“
Erste Partnerschaften gibt es schon, weitere Gespräche laufen. Mittelfristig will man eine Bestellfunktion in die App integrieren – und in den Handel expandieren. Bei Interesse können sich Betriebe auf der Website www.checkplease.at registrieren. „Der Zeitpunkt ist perfekt“, ist Shaarawi überzeugt.
Quergefragt
Was ist die Vision hinter Checkplease?
Shaarawi: Eine europäische kontaktlose Zahlungsoption für Handel und Gastronomie zu bieten.
Was sind die größten Herausforderungen?
Shaarawi: Österreich liegt hier im globalen Vergleich noch zurück – Barzahlung ist hierzulande noch sehr gängig.
Die nächsten Ziele?
Shaarawi: Nach Deutschland und in die Schweiz zu wachsen – und eine Bestellfunktion in die App zu integrieren.